"Realschule beerdigt" - Sekundarschule kommt

Auf der Ratssaal-Empore war es rappelvoll. Foto: Thiele
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„Wir wollen FNR bleiben“, „FNR ist meine Zukunft“, „Ja zur Realschule“: Die Botschaften auf Transparenten und Bannern waren eindeutig. Hunderte Schüler, Eltern und Lehrer der Fridtjof-Nansen-Realschule waren am Donnerstag (5. Juli), 17 Uhr, in den Ratssaal gekommen, um oben auf der Empore noch einmal für den Erhalt ihrer Schule zu kämpfen. Es half nichts.
Um 20.33 Uhr hatten die Ratsmitglieder (in geheimer Abstimmung) mit knapper Mehrheit (22 Ja-Stimmen, 20 Nein-Stimmen und eine Enthaltung) den Grundsatzbeschluss zur Errichtung von zwei Sekundarschulen gefällt - und damit besiegelten sie das faktische Aus beider Realschulen und der Schillerschule. Das Aus für die Grundschule Grüner Weg, die Harkort-Schule sowie die Franz-Hillebrand-Hauptschule und Janusz-Korczak-Gesamtschule wurde mit großer Mehrheit beschlossen. Somit stehen in unserer Stadt ab 2013/14 umfangreiche strukturelle Veränderungen in der Schullandschaft an.

Als der Grundsatzbeschluss zur Errichtung von zwei Sekundarschulen (Standort Lange Straße und Kleine Lönsstraße) gefällt wurde, war die Enttäuschung riesig. Mit Errichtung der Sekundarschulen wird die FNR (sowie die Schillerschule und die Johannes-Rau-Realschule) „auslaufend geschlossen.“ Das heißt: Schüler können noch ihren Abschluss machen, aber es werden keine neuen Schüler mehr aufgenommen.
„Keiner von uns schließt gerne Schulen“, erklärte Dr. Bert Wagener (Grüne). Hermann Bohle (FWI) sprach dagegen vom „Rezept Dichtmachen“.
„Wir wissen nicht, ob das Konzept Sekundarschule in Castrop-Rauxel funktioniert“, sagte Anne Krüger (FDP). „Wahlmöglichkeiten: Das ist das, was wir wollen. Es ist Irrsinn, eine gut angenommene Realschule zu schließen.“
Der Ansicht war auch Michael Breilmann (CDU): „Heute wird ein Stück Erfolgsgeschichte Realschule beerdigt. Ich könnte es ja verstehen, wenn diese Schulform nicht mehr nachgefragt würde. “ Die CDU sprach sich erneut für die Gründung lediglich einer Sekundarschule im Süden der Stadt aus. „Es geht hier nicht um Parteiinteressen, sondern um die Kinder.“
Dass es um das Wohl der Kinder gehe, darin waren sich alle einig. Nur über das „Wie“ wurde heftig diskutiert. „Wählen wir hier den richtigen oder den leichten Weg?“, fragte Daniel Molloisch (SPD). „Wir werden den richtigen gehen.“
Wie gehts jetzt weiter? Nach- dem der Grundsatzbeschluss gefasst wurde, wird nun ein pädagogisches Konzept (u.a. unter Beteiligung der Grundschul-Leitungen, der Quellschulen und der Fachverwaltung) erarbeitet. Auf dieser Grundlage wird dann ein Errichtungsbeschluss gefasst.

Autor:

Nina Möhlmeier aus Castrop-Rauxel

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