"Potentiale in der Migrantenökonomie": Neues Projekt gestartet
Rund 40 Prozent der Gewerbeanmeldungen im Jahr 2011 wurden von Menschen mit Migrationshintergrund eingereicht, weiß Selcuk Ünel vom Düsseldorfer imap-Institut. „Das war für mich ein deutliches Signal, dass wir das Thema in Angriff nehmen müssen“, erklärt Bürgermeister Johannes Beisenherz. Am Mittwoch (18. Januar) startet das Projekt „Potentiale in der Migrantenkönomie“.
„Bundesweite Studien belegen, dass Menschen mit Migrationshintergrund sich häufiger trauen, Unternehmen zu gründen“, berichtet Integrationsbeauftragte Ayla Dalkilinc. Sie schaffen dadurch nicht nur Arbeits- und Ausbildungsplätze, sondern sorgen für ökonomische Vielfalt. Häufig seien sie jedoch nicht ausreichend darüber informiert, welche Möglichkeiten und Hilfen zur Existenzsicherung ihnen zur Verfügung stehen.
Das kann auch Andrea Heller, erste Vorsitzende des Unternehmerinnenforum Castrop-Rauxel, bestätigen. 24 Mitglieder zähle das Unternehmerinnenforum aktuell. Frauen mit Migrationshintergrund seien jedoch nicht darunter. „Es gibt da offenbar eine Hemmschwelle“, mutmaßt Heller und erklärt: „Ich bin sehr froh, dass wir die Zusammenarbeit mit Frauen mit Migrationshintergrund jetzt in Angriff nehmen.“
Dies soll im Rahmen des Projektes „Potentiale in der Migrantenökonomie“ geschehen, das am Mittwoch um 19 Uhr mit einer Auftaktveranstaltung im Haus der Wirtschaft (Europaplatz 14) startet. Dabei gehe es zunächst um ein erstes Kennenlernen. Zudem seien Experten der Wirtschaftsförderung, der IHK, der Werbegemeinschaft inwerb und der Handwerkskammer vor Ort, die Fragen der Teilnehmer beantworten können.
Ein weiteres sogenanntes Vernetzungstreffen wird am Montag (13. Februar) um 16 Uhr im Dieze (Erinstraße 6) stattfinden. Dieses richtet sich dann ausschließlich an Unternehmerinnen mit Migrationshintergrund.
Im Vorfeld wurden alle in Castrop-Rauxel unternehmerisch tätigen Migranten angeschrieben und zu den Veranstaltungen eingeladen. Angesprochen seien jedoch auch interessierte Unternehmer und Unternehmerinnen ohne Migrationshintergrund, betont Ayla Dalkilinc. „Alle sollen sich vernetzen. Wir wollen keine Parallelstrukturen fördern“, erklärt sie.
Ziel des Projektes, das durch Mittel des Landes NRW finanziert wird, sei nicht nur, einen stärkeren Austausch der Unternehmer untereinander zu erreichen, sie über die ihnen zur Verfügung stehenden Möglichkeiten zu informieren und ihnen Sicherheiten und Unterstützung zu bieten.
Auch gehe es darum, Transparenz zu schaffen und das ökonomische Potential in Castrop-Rauxel ansässiger Unternehmer besser einschätzen zu können.
Die Ergebnisse des Projektes werden im Rahmen eines Abschlusstreffens am Mittwoch (7. März) um 19 Uhr in der Forum-Gastronomie präsentiert.
Autor:Verena Wengorz aus Castrop-Rauxel |
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