Patres-Zoff: "Habe ihn am Kragen gepackt"

Pater Szarata äußerte sich zu den Vorwürfen.
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„Ich habe ihn (Pater Jan Kolodziejczyk) am Kragen gepackt und gesagt: ‚Verschwinde“, schildert Pater Zbigniew Szarata, Leiter des Pastoralverbundes Nord, die Ereignisse vom 15. Dezember im Habinghorster Pfarrhaus. Erstmals äußerte sich Szarata damit auf einer Pressekonferenz zum „Patres-Streit“ im Pastoralverbund Nord und zu den gegen ihn erhobenen Vorwürfen. „Ja, ich habe überreagiert“, entschuldigte er sich.

Er betonte dabei jedoch, dass er Pater Jan definitiv nicht geschlagen habe. „Meine einzige Absicht war, das Gespräch abzubrechen, auch wenn es keine elegante Art und Weise war.“

Der „Eskalation“ seien ein „heftiges Gespräch und Provokationen“ vorausgegangen. Pater Jan habe „aus heiterem Himmel“ Forderungen gestellt – unter anderem die Forderung nach einer großen, klösterlichen Wohngemeinschaft und der Entfernung von Haushälterin und Reinigungskraft von der mittäglichen Tischgemeinschaft. Die erste Forderung sei schon allein aus baulichen Gründen nicht umsetzbar. Und mit den Frauen hätte man seit sieben Jahren an einem Tisch gesessen. Pater Jans Forderung sei „diskrimierend“ gewesen. „Wir sind hier nicht im Mittelalter.“

Der damals ebenfalls anwesende Pater Sszczepan Matula sei völlig unbeteiligt gewesen, so Szarata. „Meine Worte galten nur Pater Jan.“

„Es sind völlig unterschiedliche Vorstellungen von pastoraler Lebensweise aufeinandergeprallt“, fasste Dekanatsreferent Heinz Otlips zusammen. Er stellte sich unmissverständlich hinter Szarata. „Das Erzbistum Paderborn steht hundertprozentig zu ihm“, zitierte er Andreas Kurte.

Szarata habe Pater Jan deutlich zu verstehen gegeben, dass er nicht bereit sei, auf die Forderungen einzugehen, und signalisiert, dass er das Gespräch beenden wolle. Pater Jan sei jedoch sitzen geblieben – das Ende ist bekannt. „Ich habe keinen Versuch unternommen, das Gespräch mit Gewalt zu beenden. Dass es von den beiden so dargestellt wird, kann ich nicht ändern. Ich kann nur vor Gott und den Menschen schwören, dass ich keine andere Absicht hatte, als das Gespräch zu beenden.“

Nachdem Pater Zbigniew dem Pastoralverbundsrat die Situation geschildert habe, „verstanden alle, das der Konflikt nicht lösbar war“, so Otlips.
Seit September 2011 waren Pater Szczepan und Pater Jan, die wie Pater Zbigniew dem Orden der Resurrektionisten angehören, in der Herz-Jesu-Gemeinde bzw. in der St. Antonius-Gemeinde tätig. Beide haben den Pastoralverbund Nord inzwischen verlassen.
Er selbst habe dem Provinzial (Oberster des Ordens) angeboten, in eine andere Stadt zu gehen, erklärte Szarata. Dieser habe ihn jedoch gebeten, weiterzumachen.

Das alles sei nicht spurlos an ihm vorüber gegangen. „Ich bin noch niemals im Leben so gedemütigt worden wie in den letzten Tagen“, gewährte der 51-jährige Szarata Einblick in sein Innenleben. Er habe falsch gehandelt und dafür entschuldige er sich. Er habe jedoch nie versucht, eine Gemeinde zu zerstören.

Pater Szarata äußerte sich zu den Vorwürfen.
Verschiedene Kirchenvertreter waren bei der Pressekonferenz ebenfalls anwesend.
Autor:

Nina Möhlmeier aus Castrop-Rauxel

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