Nikotin tropft und stinkt: Vonovia-Mieter bemängelt zahlreiche Probleme in seiner Wohnung
Seit dem 1. Juni 2016 wohnt Thomas S. in einem Haus der Vonovia in Obercastrop, und seitdem gehen die Handwerker in seiner Wohnung ein und aus. „Es gibt viele versteckte Mängel“ , sagt der Mieter und ärgert sich, dass sich deren Beseitigung seit fast zwei Jahren hinzieht.
Ein Schaden, der für Thomas S. nicht zu erkennen gewesen sei, sind Nikotinablagerungen an Fenstern und Heizungskörpern. Erst nach seinem Einzug habe sich ein Geruch bemerkbar gemacht, und das Nikotin sei gelb aus dem Fenster herausgetropft, schildert er die Situation. Am Donnerstag (12. April) erhält er neue Fensterscheiben, aber nicht neue Fenster. Seiner Ansicht nach liegt dies an einem festgelegten Budget, das für die Renovierung der Wohnung zur Verfügung stehe und das mittlerweile überschritten sei.
„Ein Fensteraustausch ist nie zugesichert worden. Es war immer von einer Umverglasung die Rede“, erklärt dagegen Bettina Benner, Pressesprecherin von Vonovia. Auch der Annahme, dass es ein Budget gibt, widerspricht sie: „Das ist nicht der Fall. Wir erledigen selbstverständlich alle Arbeiten, die erforderlich sind.“ Wegen der Nikotinablagerungen sei jemand vor Ort gewesen, der mit einem Spezialmittel geputzt habe.
Die Heizungskörper in Thomas S.'s Wohnung seien neu lackiert worden, erläutert Benner. Allerdings nur die Vorderseite. „Die Heizungskörper wurden nicht heruntergenommen. Das wäre eine Demontage, bei der man das Wasser ablassen müsste, und das ist so nicht vorgesehen.“
Gegensprechanlage und Wasserschaden
Ein weiterer Mangel ist die defekte Gegensprechanlage. Hier erhielt Thomas S. zwei gegensätzliche Auskünfte. „Ein Haustechniker sagte mir, sie sei alt und nicht mehr verfügbar.“ Von anderer Seite erfuhr er stattdessen, dass sie Standard und auf Lager sei. Benner bestätigt die erste Aussage. „Die Anlage ist heute nicht mehr erhältlich. Wir werden deswegen nochmal vorstellig werden“, sichert sie Thomas S. Abhilfe zu.
Auch einen Wasserschaden hatte der Mieter seit seinem Einzug zu beklagen. „Die Trocknung des Bades und die Reparatur dauerten drei Monate“, empört er sich über den langen Zeitraum. „Manchmal dauert die Leckortung länger. Das tut uns leid“, räumt Bettina Benner ein. Zudem habe es Schwierigkeiten bei der Terminkoordination mit Thomas S. gegeben. „Er hat aber eine 20-prozentige Mietminderung für den gesamten Zeitraum erhalten“, so die Pressesprecherin.
Daneben sieht sich Thomas S. als Opfer eines Kompetenzgerangels bei Vonovia. "Es gibt keinen Entscheidungsträger. Ständig wechseln die Techniker." Der Techniker sei einmal gewechselt worden, entgegnet Benner. "Verschiedene Gewerke bedeuten allerdings verschiedene Handwerker."
Autor:Vera Demuth aus Bochum |
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