"Nicht tot, nur gelblich": City-Tree-Entwickler kündigt Nachsteuerungen an
"Der City Tree sieht nicht so grün aus, wie man sich als Laie eine Mooswand vorstellt", so Notburga Henke. Um die Ursachen dafür zu ergründen, hatte die Vorsitzende des Umweltausschusses zum Ortstermin auf dem Berliner Platz gebeten.
"Das Moos ist nicht tot, es ist nur oberflächlich gelblich", sagte Peter Sänger, Mitgründer der Firma Green City Solutions, die den City Tree entwickelt und am 1. September 2017 vor dem Hauptbahnhof aufgestellt hat. Die Deckbepflanzung aus Fetthennen müsse komplett zuwachsen, damit das Moos bedeckt sei und weniger UV-Strahlung durchdringe.
"Wann ist das Moos augenscheinlich funktionstüchtig?", fragte Henke nach. Sänger schätzte, dass die Deckschicht in etwa sechs Wochen komplett sein werde, erklärte aber auch, dass es von der Leistungsfähigkeit her keinen Unterscheid mache, ob das Moos grün oder gelb sei. Er geht davon aus, dass die Mooswand wie gewünscht Feinstaub sammle, wenngleich sie ihn wahrscheinlich nicht auf dem höchsten Niveau umwandle, um neues Moos zu bilden.
Sänger räumte ein, dass es nach dem Aufstellen des City Trees auf dem Berliner Platz Anfangsschwierigkeiten gegeben habe. Neben einer Pilzinfektion vor dem Winter musste man sich von dem lokalen Unternehmen, das den City Tree regelmäßig prüfen sollte, wieder trennen. Als neuer Partner stehe eine deutschlandweite Firma, die einen Standort in Dortmund hat, in Aussicht, so Sänger.
Bewässerung nachsteuern
Zudem kündigte er an, dass man die innere Bewässerung des City Trees nachsteuern werde. Zurzeit wird er zweimal täglich bewässert, aber auf der der Sonne zugewandten Südseite soll der Turnus nun erhöht werden. "Außerdem werden wir es von außen besprühen, um dem Moos einen besseren Start zu geben."
Auf Notburga Henkes Frage, ob der Effekt der Mooswand messbar sei, verwies Sänger auf Messungen zur allgemeinen Wirksamkeit, die man in einem Forschungsinstitut habe machen lassen. Der Bericht liege nun beim TÜV. "Im Sommer können wir die Ergebnisse veröffentlichen", erklärte Sänger.
Jens Langensiepen, Geschäftsführer der Stadtwerke, die den City Tree sponserten, zeigte sich "immer noch überzeugt, dass das was werden kann". Er plädierte dafür, dem City Tree ein Jahr Zeit zu geben.
Autor:Vera Demuth aus Bochum |
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