Nazi-Terror: Spur führt nach Castrop-Rauxel!
Es sind Bilder aus dem Fernsehen. Eine Geschichte, weit weg von unserem Alltag. Wir sehen das ausgebrannte Haus in Zwickau, in dem die Nazi-Killer Beate Z, Uwe B. (†) und Uwe M. (†) lebten. Alles weit weg. Aber das stimmt nicht. Der Nazi-Terrorismus ist auch in unserer Stadt angekommen. Im ausgebrannten Zwickauer Haus fanden Ermittler eine ominöse Liste. Jetzt erhielt die Castrop-Rauxeler SPD Besuch vom Staatsschutz. „Wir haben erfahren, dass sowohl der SPD-Stadtverband, die Ratsfraktion als auch Gabriele Sikora (sie war damals noch Mitglied des Landtages) auf der Liste standen“, erklärt SPD-Chef Rajko Kravanja.
„Es ist unglaublich“, fasst er das Unfassbare in Worte. „Relativ viele Vereine und Verbände“ seien offenbar ins Visier der Nazis gerückt. Jedenfalls hätten viele auf der Liste gestanden. Und alle erhalten jetzt auf Anordnung von NRW-Innenminister Ralf Jäger Besuch vom Staatsschutz. Er sei nicht im Büro gewesen, sondern habe per Telefon erfahren, was passiert sei, sagt der SPD-Chef. „Wir wissen noch nicht, zu welchem Zweck die Liste diente. Sie muss offenbar auch schon älter gewesen sein.“
Der Staatsschutz habe betont, dass keine akute Gefahr bestünde, es keinen konkreten Zusammenhang mit Anschlagsplänen gebe. „Wir haben keine Panik. Aber das Ganze zeigt, wie wichtig der Kampf gegen Rechtsextremismus ist. Und wir müssen uns verstärkt fragen, wie wir im Alltag gegen Rassismus vorgehen können. Es ist eben nicht Fernsehen. Es ist hier, vor Ort.“
Autor:Nina Möhlmeier aus Castrop-Rauxel |
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