Mit Sport gegen die Krankheit: Mukoviszidose-Patient Sebastian Koch nimmt an seinem ersten Triathlon teil

Sebastian Koch im Trainingslager auf Lanzarote. | Foto: privat
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„Seit zwei Jahren war ich nicht mehr im Krankenhaus“, erzählt Sebastian Koch. Das ist für den 32-Jährigen ein großer Erfolg, denn der Castrop-Rauxeler hat Mukoviszidose. Seit fünf Jahren kämpft er mit Sport gegen die tödliche Stoffwechselkrankheit an. Mitte Juli will er in Hamburg an seinem ersten Triathlon teilnehmen.

Etwa alle drei Monate muss Koch zu Routineuntersuchungen in die Klinik, aber ein stationärer Aufenthalt wie in der Vergangenheit, wenn sich sein Gesundheitszustand verschlechtert hatte, war seit zwei Jahren nicht erforderlich. „Das ist eher ungewöhnlich“, freut er sich, dass er genauso lange keine Antibiotika mehr benötigt hat.
Koch ist überzeugt, dass sein Sport für seine gesundheitliche Stabilität verantwortlich ist. Seit 2013 betreibt er vor allem intensives Radtraining und hat mittlerweile 120- und 100-Kilometer-Rennen bewältigt. „In einer passablen Zeit. Ich kann mit Gesunden mithalten.“
Schon 2016 wollte er an einem Triathlon teilnehmen. Damals warf ihn eine Erkältung kurz vor dem Wettkampf zurück. „Es hat mich viel Mühe gekostet, wieder auf den Stand zu kommen.“ Für seinen zweiten Anlauf Mitte Juli ist er guter Dinge. Neben dem Rad- und Lauftraining hat er vor sechs Monaten begonnen, zwei Mal pro Woche zu schwimmen.

Bessere Atmung

Das mache sich bemerkbar. „Wenn man richtig schwimmt, atmet man unter Wasser aus“, erläutert Koch. Wegen des Wasserwiderstands brauche man Kraft, um die Lunge zu entleeren, und trainiere so seine Atemmuskulatur. Dies sei positiv für Mukoviszidose-Patienten, da diese krankheitsbedingt länger ein- als ausatmeten, obwohl es andersherum korrekt wäre. „Mit der Zeit macht man es dann auch im Alltag richtig“, hat der 32-Jährige an sich selbst beobachtet.
Im Schnitt werden Mukoviszidose-Patienten 35 Jahre alt, weiß Koch. Von seinem Gesundheitszustand seien die Ärzte begeistert. „Wenn andere Patienten sich hängen lassen, geben sie ihnen meine Adresse.“ Er ist davon überzeugt, dass der Sport sowohl dem Körper als auch der Psyche gut tut.
„Am Anfang ist es ein harter Kampf. Da muss man sich quälen“, räumt er ein. „Aber dann schafft man es.“ Diese Erfahrung habe auch seine Frau Nicole, die ebenfalls an Mukoviszidose erkrankt ist, gemacht. „Jetzt hat sie Spaß daran und hat an einem Hindernislauf teilgenommen.“ Gemeinsam möchten Sebastian und Nicole Koch anderen Patienten Mut machen und sie dafür begeistern, ebenfalls Sport zu betreiben.

Autor:

Vera Demuth aus Bochum

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