Mein Stadtteil und ich (13): Attraktive Lage am Wasser
„Das Wasser macht Pöppinghausen attraktiv“, sagt Michael Goerke, Leiter des Centers Pöppinghausen, über den Stadtteil im Castrop-Rauxeler Westen. Über die Vorzüge des Wohnens am Rhein-Herne-Kanal spricht er im 13. Teil unserer Serie „Mein Stadtteil und ich“.
Der 52-Jährige, der seit mehr als vier Jahrzehnten vorwiegend in Pöppinghausen wohnt, schätzt an dem Stadtteil vor allem seine Lage. „Man ist zentral im Ruhrgebiet eingebunden, wohnt aber ländlich“, erklärt Goerke. Gerade im sportlichen und Freizeitbereich könne man viel unternehmen. „Joggen, Fahrrad fahren, wandern, geocachen“, listet er auf. „Aber man braucht Eigeninitiative, da es hier keine Freizeitindustrie gibt.“ Zwar sei der Wassersport durch den Automobil- und Motorbootclub (AMC) abgedeckt, aber dies sei eher etwas für Leute mit dem „nötigen Kleingeld“. Goerke könnte sich daher als ergänzendes Angebot einen Kanu- oder Ruderklub in Pöppinghausen vorstellen.
Eine Nahversorgung gibt es im Stadtteil nicht, und auch der Kiosk sei schon seit Jahren weg, so Goerke. Aber ein Supermarkt sei seiner Meinung nach auch nicht unbedingt nötig. „Die Menschen, die hier wohnen, sind motorisiert und arbeiten alle auswärts. Sie sind eh unterwegs und können dann einkaufen.“ Etwa 800 Meter Luftlinie sei es bis zum Discounter in Herne und etwa zwei Kilometer zur Lange Straße. „Für ältere Leute, die nicht mehr so mobil sind, ist das natürlich nicht so gut“, schränkt Goerke ein.
Ganz dringend müsste in Pöppinghausen in den nächsten Jahren eine Straßensanierung erfolgen. So seien beispielsweise die viel genutzten Straßen zum Yachthafen sowie zum Sportplatz des SuS Pöppinghausen in sehr schlechtem Zustand.
Die letzte Grundschule des Stadtteils, der etwa 800 Einwohner hat, schloss Anfang der 70er Jahre. „Für die Grundschulkinder fährt daher ein Schulbus, und die Buslinie 237 steuert alle wichtigen weiterführenden Schulen in Habinghorst und der Altstadt an“, erklärt Goerke. Vor allem für die Jugendlichen sei es allerdings nicht so schön, dass der letzte 237er abends schon gegen acht Uhr fahre.
„Hier findet nichts statt“, sagt der 52-Jährige mit Blick auf ein Veranstaltungsangebot im Stadtteil, denn Gastronomie und Kneipen gibt es nicht. Das Center Pöppinghausen, in dem Goerke seit 22 Jahren hauptamtlich tätig ist, bezeichnet er daher als den Anlaufpunkt des Stadtteils. Das Hauptaugenmerk liege auf der Kinder- und Jugendarbeit, „aber wir bieten etwas für alle Generationen“, so Goerke. Hier fänden nicht nur gelegentlich Konzerte und Kulturveranstaltungen statt, sondern auch Taufen, Beerdingungsfeiern und Goldene Hochzeiten. Außerdem nutzen beispielsweise Kirchengemeinde, Siedlerverein und der SuS Pöppinghausen das Center.
Autor:Vera Demuth aus Bochum |
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