Markus beim House-Running: "40 Meter die Wand hinunter"
Stadtanzeiger-Praktikant Markus stellt sich in unserer Serie "Markus nimmt's sportlich" ganz besonderen Herausforderungen. In der dritten Runde ging es für den 19-Jährigen nicht nur über die Stadtgrenzen Castrop-Rauxels, sondern auch hoch hinaus.
Von Markus Tomshöfer
Nachdem ich mich mit Bogenschießen und Tauchen „aufgewärmt“ habe, soll es jetzt mit House-Running weitergehen. In Köln (Brühl) an der Kurfürstenstraße 60, am „Kletterturm Schwindelfrei“, habe ich meine dritte Sportart „bewältigt“.
„Wow ... So hoch können 40 Meter sein?“ Die Höhe flößt auf jeden Fall Respekt ein. Zum Glück habe ich keine Höhenangst. Das ist schon einmal ein Vorteil. Auf der Fahrt hierher habe ich mir überhaupt keine Gedanken gemacht. Ich dachte, ich laufe einfach die 40 Meter hinunter und habe ein tolles Erlebnis. Doch dann gehe ich die Treppen hinauf und schaue kurz nach unten. Und mit einem Mal wird mir schon etwas mulmig.
Oben angekommen, ist dann aber alles wieder ganz normal. Vorerst!
Das liegt vor allem an der tollen Aussicht, die man von hier hat. Im Hintergrund befinden sich kleine Hochhäuser und einige Felder und Wiesen. Im Vordergrund ein kleiner Güterbahnhof, der in der warmen Vormittagssonne absolut idyllisch erscheint. Die Sonne steht bereits hoch am blauen Himmel. Einige Sonnenstrahlen lassen die roten Container aufblitzen. Es ist wirklich schön hier. Leider ist drei Meter von mir entfernt aber auch dieser „Ausstieg“ in die Tiefe. Und dann ist es vorbei mit der Idylle.
Ich bekomme Gurtzeug angelegt. Gleich ist es soweit. Wer hatte eigentlich diese völlig wahnwitzige Idee sich freiwillig von einer „Fenster-Kante“ nach vorn fallen zu lassen? Wer wollte unbedingt eine Fassade hinab laufen? Ich? Das kann gar nicht sein.
Langsam nähere ich mich der silbernen Platte, auf der ich mittlerweile nur noch mit den Fersen stehe. Meine Fußspitzen befinden sich bereits in der Luft. Ganz ehrlich: Meine Beine werden schon etwas weich. Ich soll mich einfach nach vorn fallen lassen? Leichter gesagt, als getan. Das kostet wirklich Überwindung. (Man ist das tief!)
Ich schaue noch einmal in den Himmel, dann stürze ich mich hinab. Ich falle nach vorne. Stück für Stück. Wohl ist mir dabei nicht, doch dann stehe schließlich ich in der Waagerechten ... und das ist wirklich ein unbezahlbarer Moment. Ich fühle mich frei. Keine Last, keine Gedanken. Für mich gibt es nur den Moment, eine grandiose Aussicht und irgendwo dort unten den Boden. Das ist einfach nur „geil“.
Langsam gehe ich die Wand hinunter. Das ist ein komisches, aber ein unfassbar gutes Gefühl. Immer wieder warte ich einen Moment ab. Ich blicke nach links und rechts. Überall ist das Grün, und angenehm frischer Wind weht mir entgegen. Das Wetter könnte nicht besser sein. Ein-, zweimal springe ich etwas von der Wand weg. Für einen Moment weiß ich, wie sich Fliegen anfühlen muss. Dieser Eindruck wird noch verstärkt, als mich Dennis Heymann (der seit zwei Jahren klettert) auf den letzten Metern etwas von der Wand wegzieht und mich dreht. Supergutes Gefühl!
Ich bin absolut begeistert. Ich fühle mich schwerelos und unglaublich gut.
Als ich schließlich wieder auf dem Boden stehe, fühlen sich meine Beine in den ersten Sekunden ein wenig wackelig an – wie nach einer schnellen Achterbahnfahrt.
Das ist auf jeden Fall das Beste, was ich in meinem bisherigen Leben gemacht habe. Am Liebsten würde ich es sofort wiederholen. Mein Resümee: Wenn Sie, liebe Leser, Zeit und ein wenig Geld übrig haben, dann müssen Sie House-Running machen. Es ist eine großartige Erfahrung!
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Autor:Nina Möhlmeier aus Castrop-Rauxel |
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