Marktplatz: Stein des Anstoßes rollt weiter: "Ungenügende Kostenstudie"

„Ich hoffe, dass sich die Bürgerschaft  formieren wird“, sagt FDP-Chef Nils Bettinger.
  • „Ich hoffe, dass sich die Bürgerschaft formieren wird“, sagt FDP-Chef Nils Bettinger.
  • hochgeladen von Nina Möhlmeier

Der Stein des Anstoßes rollt weiter. Wie von Bürgermeister Johannes Beisenherz im Gespräch mit dem Stadtanzeiger angekündigt, sollte das Gutachten zur Umgestaltung des Castroper Marktplatzes der Politik jetzt zugehen – am Donnerstag (27. Februar) lag dann auch eine Kostenstudie in den Fraktionspostfächern. „Was das Gutachten angeht, zitiere ich mal Maggie Thatcher: ‚I want my money back!‘”, sagt FDP-Fraktionschef Nils Bettinger.

Das Gutachten (es liegt unserer Redaktion vor) trägt das Datum vom 19.2.2013. Also seien die Zahlen seit einem Jahr bekannt gewesen. „Das empfinde ich als bewusste Fehlinformation“, so Bettinger. Und CDU-Chef Michael Breilmann erklärt: „Dass ein über ein Jahr altes Gutachten seitens der Verwaltung vor Rats- und Ausschussmitgliedern ferngehalten und erst auf Nachfragen an die Ratsfraktionen weitergeleitet wird, empfinden wir als unzumutbar.“

Im Gutachten heißt es: „Aus Gründen der Dauerhaftigkeit empfiehlt der Unterzeichner (vom Gelsenkirchener Planungsbüro Schubert; Anmerkung der Redaktion) die Erneuerung der Oberfläche in Asphaltbauweise. Aus Gestaltungsgründen sollten dabei die Parkflächen mit farbigem Strukturasphalt hergestellt werden.“

Die Studie enthält drei Kosteneinschätzungen:
- „Kosten für Fahrflächen in Asphalt und Parkflächen in Pflasterbauweise“ (200.000 Euro).
- „Flächen in herkömmlicher Asphaltbauweise“ (160.000 Euro).
- „Fahrflächen mit herkömmlichem Asphalt und Parkflächen mit Strukturasphalt“ (230.000 Euro).

Zu der von CDU und FDP favorisierten Sanierung im Bestand ist im Gutachten folgender Satz zu finden: „Eine Einzelsanierung von Schadstellen ist nach örtlicher Begutachtung durch den Unterzeichner ausgeschlossen.” Mögliche Kosten tauchen nicht auf.

Er sehe sich weiterhin nicht in der Lage, über den Beschlussvorschlag abzustimmen, sagt Nils Bettinger. „Das Ganze ist eine Frechheit.“

Auch die CDU stellt dem Gutachten kein gutes Zeugnis aus. „Wir stufen es als ungenügend ein“, so Breilmann. Genau wie Bettinger weist Breilmann darauf hin, dass in der siebenseitigen Kostenstudie lediglich pauschal in einem kurzen Satz darauf hingewiesen werde, dass eine Einzelsanierung von Schadstellen nach örtlicher Begutachtung ausgeschlossen sei. „An keiner Stelle wird diese Aussage begründet und mit stichhaltigen Begutachtungsergebnissen belegt.“

Auch werde die Option, die Reinigung des Marktplatzes umzustellen, damit die Fugen des Pflasters in ungebundener Bauweise bei der Reinigung durch die derzeitigen Kehrmaschinen nicht leergesaugt würden, nicht in Erwägung gezogen.

„Angesichts dieser insgesamt ungenügenden Kostenstudie“ gehen Christdemokraten und Liberale davon aus, dass die Verwaltung „weitergehende Vorlagen mit soliden Kostenkalkulationen für alle Optionen einer Marktplatzsanierung den Ratsmitgliedern zeitnah zur Verfügung stellen wird.“

Mehr zum Thema lesen Sie hier:
http://www.lokalkompass.de/castrop-rauxel/leute/einzelsanierung-ausgeschlossen-marktplatz-kostenstudie-teil-ii-d408320.html

Autor:

Nina Möhlmeier aus Castrop-Rauxel

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

4 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.