Markthändler registrieren nachlassende Kundschaft

Ute Babel.
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20 oder mehr Markthändler bieten üblicherweise jeden Samstag auf dem Altstadtmarkt ihre Waren an. Wegen des Feiertags (Allerheiligen) sollte der Markt auf Freitag (31. Oktober) verschoben werden, doch nur zwei der Händler wären gekommen. Daher hat der Stadtbetrieb EUV den Markt abgesagt – das gleiche gilt für den Habinghorster Wochenmarkt.

„Die Marktfestsetzung sieht vor, dass ein Markt, wenn er auf einen Feiertag fällt, auf den Vortag vorgezogen wird“, erklärt Heike Villis vom EUV. Allerdings erfolgt vorab eine Abfrage bei den Händlern. Diesmal war die Resonanz so gering, dass man sich entschied, den Markt ausfallen zu lassen.
„Freitags sind wir in Wanne-Nord“, begründet Edgar Dzielak, der Kartoffeln, Zwiebeln und Eier anbietet, warum er den Ersatztermin in Castrop nicht hätte wahrnehmen können. Mehr los sei in Wanne zwar nicht, aber „ich fahre die Regelmärkte an, damit die Kunden sich darauf verlassen können“.
Genauso hält es auch Walter Klopsch, der drei Mal in der Woche auf dem Altstadtmarkt Gewürze und Tee verkauft. „Ein vorverlegter Markt hat keine Priorität“, sagt er. Freitags ist er stets in Essen und erläutert, dass „man einen regulären Markt nicht fallen lassen kann“. Grundsätzlich sei er mit dem Markt in der Castroper Innenstadt jedoch sehr zufrieden. „Ich kann nicht klagen“, sagt Klopsch über die Kundenfrequenz.
Das geht anderen Markthändlern anders, die in den letzten Jahren einen Rückgang an Kundschaft bemerkt haben. „Seit zehn Jahren verkaufe ich hier, und jedes Jahr werden die Kunden weniger“, sagt Bettina Lüdtke vom Hof Klöcker. „Von den Alten sind wohl viele gestorben oder ins Heim gegangen, und die Jungen kommen nicht so oft. Wahrscheinlich ist es zu teuer.“ An allen drei Markttagen ist der Hof Klöcker in der Altstadt vertreten. „Und freitags sind wir in Ickern“, erklärt Lüdtke, warum auch sie am 31. Oktober nicht zum Altstadtmarkt gekommen wäre. „Früher hatten wir zwei Wagen, da gingen zwei Märkte an einem Tag.“
„Wir sind seit einem Jahr freitags auf einem anderen Markt. Da läuft es besser“, sagt Ute Babel vom Unternehmen „Die Meisterbäcker“. Wie schon in den letzten 40 Jahren steht sie aber weiterhin jeden Dienstag und Donnerstag auf dem Altstadtmarkt. „Über die Jahre ist es schlechter geworden“, lautet jedoch ihre Einschätzung der Kundenfrequenz.
Nur dienstags ist Simona Reisner von Schräder‘s Spezialitäten in der Castroper Innenstadt anzutreffen. „Das ist ein sehr ruhiger Tag, der auch erst spät anfängt“, bedauert sie. Ab 7.30 Uhr steht sie bereit, um ihre Waren zu verkaufen, aber viele Kunden kämen erst ab 10 Uhr.

Ute Babel.
Edgar Dzielak.
Autor:

Vera Demuth aus Bochum

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