"Mach meinen Nachbarn nicht an!"

Vom Neuroder Platz zogen Vertreter von Parteien, Verbänden und viele Castrop-Rauxeler Bürger zum Hammerkopfturm. Dort fand die Kundgebung statt.
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  • hochgeladen von Nina Möhlmeier

„Mach meinen Nachbarn nicht an!“ „In Castrop-Rauxel ist kein Platz für Fremdenfeindlichkeit“, „Nazis - Nein, danke!“, „Gegen Dummheit, Hass und Gewalt“: Die Botschaften auf Plakaten, Bannern und Co. waren eindeutig. Die Resonanz ebenso: Rund 400 Castrop-Rauxeler zeigten am Samstag (14. April) auf Schwerin Flagge gegen Rechtsextremismus.

Ein Plakat am Gartenhaus eines Schweriners („Auf-Auf in eure Heimat. Sie warten schon auf euch. Bestimmt. Gut Flug“) hatte den Stein ins Rollen gebracht. Während der „Ersteller“, Herr Z., erklärt, mit diesem Spruch nur seine Tauben gegrüßt zu haben (siehe Leserbrief), sieht sich die türkische Familie I. durch diesen „Spruch“ verunglimpft.
Die einen sprechen von Fremdenhass, die anderen von einem Nachbarschaftsstreit, wiederum andere von beidem. Was auch immer die Gründe sein mögen: Die Teilnehmer der Kundgebung am Hammerkopfturm machten deutlich, dass eine Grenze überschritten wurde und dieses Verhalten keinen Platz in unserer Stadt hat.
„Uns ist es in der Kürze der Zeit gelungen, ein breites Bündnis aufzustellen und ein deutliches Zeichen gegen Rechtsextremismus zu setzen“, erklärte SPD-Chef Rajko Kravanja. Und er betonte noch einmal, dass die Veranstaltung „keine Demo gegen den Nachbarn ist. Aber er ist der Anlass. Und er weiß, dass das, was passiert, nicht mit uns zu machen ist.“
„Die Ehrfurcht vor der Vergangenheit und die Verantwortung gegenüber der Zukunft geben fürs Leben die richtige Haltung“, zitierte Bürgermeister Johannes Beisenherz in seiner Rede den Theologen und Widerstandskämpfer Dietrich Bonhoeffer. Und er fragte: „Kann ein Plakat im Garten die öffentliche Ordnung stören?“, „Was unterscheidet Kritik von Diskriminierung?“ Fragen, die sich nicht so leicht mit Ja oder Nein beantworten ließen. Antworten fände man am besten im Dialog miteinander. Sich gegen Fremdenhass zu stellen, sei „keine juristische Frage, sondern moralische Verantwortung.“ Hass habe in unserer Stadt keinen Platz, betonte der Bürgermeister.

Autor:

Nina Möhlmeier aus Castrop-Rauxel

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