Lange Straße soll zur Fahrradstraße werden - und Autoverkehr zulassen

Die Lücken im Radwegenetz entlang der B 235 will die Stadt schließen. Die Lange Straße soll Fahrradstraße werden. Bildquelle: Stadt
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Habinghorst soll fahrradfreundlicher werden. Dazu soll die Lange Straße in Castrop-Rauxels erste Fahrradstraße umgewandelt werden, die auch Autoverkehr zulässt und wieder zur B 235 geöffnet werden soll. Zudem sollen Lücken im Radwege- und Schutzstreifen-Netz entlang der B 235 geschlossen werden.

Diese Idee stellten am Donnerstag (27. September) Bürgermeister, Stadtverwaltung, Vertreter der Interessen- und Werbegemeinschaft (Inwerb) Habinghorst sowie der Vorsitzende des Bürgerausschusses, Malte Fercke, unter dem Begriff "Radfahrkreuz Habinghorst" vor.

Im Vordergrund des Projektes steht nach Aussagen des Technischen Beigeordneten Heiko Dobrindt, die Klimaschutzziele voranzubringen. Daher habe die Stadt das "Radfahrkreuz Habinghorst" schon zum Bundeswettbewerb "Klimaschutz durch Radverkehr" angemeldet. Bei den Angeboten für Radfahrer habe eine Bestandsaufnahme Defizite in der Nord-Süd-Richtung offenbart. So gebe es zwischen Europaplatz/Grutholzallee und Siemens-/Ohmstraße entlang der B 235 keinen Radweg. Weiter bis zur Römerstraße müssten Radfahrer die Fahrbahn benutzen.

Verschiedene Bausteine
Nach den bisherigen Überlegungen, die Verkehrsplaner André Sternemann erläuterte, soll das Projekt "Radfahrkreuz Habinghorst" unter anderem folgende Bausteine enthalten, die laut Verwaltung nach dem Okay der Politik ab dem Jahr 2020 unabhängig voneinander umgesetzt werden könnten:
Lange Straße:
- Sie wird als Fahrradstraße mit Ein- und Ausfahrt an der
B 235 hergerichtet.
- Radfahrer haben hier Vorrang. Dazu müssen Vorfahrtsregelungen verändert und beispielsweise farbliche Kennzeichnungen an Einmündungen vorgenommen werden.
- Die Höchstgeschwindigkeit steigt von derzeit 20 km/h (verkehrsberuhigter Geschäftsbereich) auf 30 km/h.
- Radfahrer dürfen nebeneinander fahren. Autos dürfen die Radler nicht überholen.
- Autoverkehr wird durch eine entsprechende Zusatzbeschilderung zugelassen. Das Aufkommen darf 400 Fahrzeuge pro Stunde nicht überschreiten.
B 235 zwischen Ohm- und Römerstraße:
- Die hier noch vierspurige Bundesstraße soll zweispurig werden, um Platz zu schaffen für Radfahrstreifen.
B 235 zwischen Europaplatz und Ohmstraße:
- Auf einer oder auf beiden Seiten soll ein Radweg angelegt werden, der von der Straße durch einen Grünstreifen getrennt ist.
Öffnung Lange Straße:
- Hier soll es baulich eine kleinere Lösung geben, als bislang diskutiert wurde. So sollen nach den Worten von Bürgermeister Rajko Kravanja die Bushaltestellen nicht mehr "angefasst" werden. Gleichwohl müsse die Stadt damit rechnen, für diesen Einmündungsbereich einen Teil der Fördergelder aus dem Programm "Soziale Stadt" zurückzahlen zu müssen. "Wie viel das sein könnte, haben wir noch nicht errechnet." 

Autor:

Lokalkompass Castrop-Rauxel aus Castrop-Rauxel

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