Lange Straße: "Es geht um Existenzen!"

Die Habinghorster Kaufmannschaft spricht sich für eine probeweise Öffnung der Lange Straße aus. Foto: Möhlmeier
  • Die Habinghorster Kaufmannschaft spricht sich für eine probeweise Öffnung der Lange Straße aus. Foto: Möhlmeier
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Im Jahr 2011 lehnte der Rat der Stadt eine Öffnung der Lange Straße für den PKW-Verkehr ab. Am Donnerstag (30. Juni) wird nun ein erneuter Ratsbeschluss gefasst. Und wieder stehen die Zeichen auf Rot, denn die Ampelkoalition hat der von CDU und FWI beantragten Öffnung einen Riegel vorgeschoben (der Stadtanzeiger berichtete). Die Kaufmannschaft ist stinksauer. Auch Wilfried Weber, CDU-Vertreter im Habinghorster Stadtteilbeirat, bezieht Stellung.

"Bei der Ausbauplanung der Lange Straße hat die Öffnung nie eine Rolle gespielt. Sie wurde nicht in Erwägung gezogen. Man hätte sie in die Planung einbeziehen müssen, hat die Straße aber so umgebaut, dass man sie nun nicht einfach so öffnen kann", fasst er zusammen.

Dass die Öffnung bei der Umbauplanung keine Rolle spielte, wird seitens der Verwaltung nicht bestritten. Der Ratsbeschluss von 2011 sei die Grundlage für die weitere Planung gewesen, so der Technische Beigeordnete Heiko Dobrindt.

Wie berichtet, hatte die Verwaltung erklärt, dass zunächst bauliche Maßnahmen (Mindestkosten: 250.000 Euro) ergriffen werden müssten, sollte die Lange Straße von der B 235 aus für den PKW-Verkehr geöffnet werden. Dabei spiele es keine Rolle, ob dies probeweise oder auf Dauer geschehe. "Das ist in meinen Augen falsch", sagt Armin Fiolka, Vorsitzender der Interessen- und Werbegemeinschaft Inwerb. Er verweist auf die Busse, die täglich in und aus der Lange Straße fahren. "Wir wollen einen Verkehrsversuch und keinen großen Rundumschlag. Das ist doch nichts Unmögliches. Wir möchten den Ortsteil beleben. Wir sind eine Geschäftsstraße. Und wo es Handel und Wohnen gibt, muss man auch direkt hinfahren können", weist er auf die schlechte Erreichbarkeit hin. "Es geht um Arbeitsplätze und Existenzen", betont Mohamed Moussa (Inwerb). Die Kaufmannschaft macht mobil, plant Aktionen und bietet Lösungen an.

Die Haupterschließung der Lange Straße erfolge über die Wohngebiete und Spielstraßen. "Die Zufahrt über Huckel und Schlengelkurven ist für Kundschaft, Kaufleute und Gewerbetreibende unzumutbar", erklärt die Inwerb. Bei einer Öffnung würde der Wert der Lange Straße sowie der Wohngebiete steigen.

• Durch eine eigene "eindeutige Zufahrt" von der B 235 stärke man die Einkaufsstraße. Auch der Castrop-Park habe schließlich eine eigene Zufahrt und eine Ampelanlage - ebenso die Großnotunterkunft für Flüchtlinge.
• Von der B 235 aus könne zudem eine eigene Abbiegespur zur Lange Straße mit großer Beschilderung eingerichtet werden.
• Die Tempo-20-Zone mit vorrangigem Fahrradverkehr solle auch bei einer Öffnung der Lange Straße erhalten bleiben.
• Man plädiert für Parkautomaten statt Parkscheiben, mit kostenlosen 30 Minuten und mehr Parkmöglichkeiten auf der Lange Straße.
• Die Inwerb arbeitet ein Konzept "Bunte Lange Straße" aus. Ein Pfeiler sei das Gesundheitswesen auf der Lange Straße. Dies gelte es zu stärken, weitere Stärken herauszuarbeiten und die Angebote auf der Lange Straße bekannter zu machen.
Die Werbe- und Interessengemeinschaft möchte sich zeitnah mit Verwaltung, Wirtschaftsförderung, Stadtplanung und Parteien an einen Tisch setzen.
Seit Mittwoch (29. Juni) wird die Inwerb Unterschriften für eine Öffnung der Lange Straße sammeln. Unterschriftenlisten liegen in den Geschäften auf der Lange Straße aus.

Autor:

Nina Möhlmeier aus Castrop-Rauxel

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