Kurioses beim Weihnachtsbaum-Verkauf

Weihnachten ohne Baum ist wie Glühwein ohne Wein. Den meisten Leuten kommt als Weihnachtsbaum nur das untadeligste Gewächs ins Haus. Oder auch nicht. Castrop-Rauxeler Weihnachtsbaum-Verkäufer können dazu eine Menge Kurioses erzählen.

„Dass Kunden den Baum zurückgeben wollen, weil er für die Wohnung zu hoch oder zu breit ist, kommt öfter vor“, weiß Lars Dickhöfer vom Hof Sanders aus seinem Verkäufer-Alltag. Vor einigen Tagen sei jedoch auch ein Kunde gekommen, der seinen Baum tauschen wollte, weil der immer umfiel. „Das lag wohl weniger am Baum als am Einbau in den Ständer“, vermutet Dickhöfer.
Eine Stammkundin habe sich grundsätzlich immer einen besonders großen Baum liefern lassen, berichtet Baumverkäufer Jens Karpinski. „Dann rief sie mich jedes Mal an, damit ich in ihre Wohnung komme, um ihn wieder zu kürzen.“
Was macht man, wenn man einen Baum kaufen will und als Transportmittel nur einen Motorroller hat? „Man nimmt ihn quer auf den Schoß und fährt damit nach Hause“, lacht Lars Dickhöfer. Einer seiner Kunden befördert seinen Baum genau auf diese Art. Und er suche sich immer einen großen Baum aus...
Verkauft werden Weihnachtsbäume bis zum Mittag des Heiligen Abend. Dann kommt die Zeit für Schnäppchenjäger. „Die Kunden fragen an diesem Tag oft, ob wir die Bäume für weniger Geld verkaufen oder gar verschenken. Schließlich würden wir sie ohnehin danach wegwerfen. Das tun wir natürlich nicht.“ Zum Glück! Sonst hätten die Kunden Pech, die noch am ersten Feiertag ans Hoftor klopfen. „Wir hatten tatsächlich einen solchen Kunden.“ Dieser sei tags zuvor aus dem Urlaub gekommen und wollte auf seinen Weihnachtsbaum nicht verzichten. Er habe ihn bekommen.
Dass Kunden auch nach Weihnachten noch einen Baum kaufen, weiß Jens Karpinski aus eigenem Erleben. In dem Fall habe es daran gelegen, dass sich ein Ehepaar nicht einig war. „Der Mann hatte den Baum gekauft, der Ehefrau hat er nicht gefallen, also kaufte er um des lieben Friedens Willen nach Weihnachten einen neuen Baum.“
Die meisten Kunden wünschten sich die dichteste Fichte, die duftigste Nobilis, die aufrechteste Nordmanntanne. Es gebe aber auch einige Leute, die es sich zur Tradition gemacht haben, diesem Trend entgegenzuwirken. Und die verlangten dann extra schlechte Weihnachtsbäume, besonders krumm gewachsene oder solche mit mehreren Spitzen. sd

Autor:

Silvia Dammer aus Hagen

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