Kolumbianische Kaffeeproduzentinnen kamen zur Fairen Woche nach Castrop-Rauxel

Die kolumbianische Kaffeeproduzentin Sandra Palacio Martínez (r.) und Sol Maria Toro, Vertreterin der CLAC, dem Fairtrade-Produzentennetzwerk für Lateinamerika und die Karibik, besuchten während der Fairen Woche den Kleingartenverein Im Spredey.
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"Der Klimawandel ist das größte Problem." Er führt dazu, dass die Erntezeiten für Kaffee immer unregelmäßiger werden, die Ernte zurückgeht und die Kaffeeproduzenten in Kolumbien ihren Ertrag nicht mehr kalkulieren können.

Dies berichtete Sol Maria Toro, Vertreterin der CLAC, dem Fairtrade-Produzentennetzwerk für Lateinamerika und die Karibik, als sie am Montag (18. September) während der Fairen Woche den Kleingartenverein Im Spredey besuchte. Zusammen mit der kolumbianischen Kaffeeproduzentin Sandra Palacio Martínez von der Kaffeekooperative COOAGRONEVADA ist sie nach Deutschland gekommen, "um die Idee des Fairtrade-Kaffees zu verbreiten", so Martínez.
Fair gehandelter Kaffee bedeutet, dass die Produzenten eine Prämie erhalten, so dass der Preis über dem Weltmarktpreis liegt. Die Prämie werde eingesetzt, um Schulungen für Bauern anzubieten, in denen sie lernen, wie sie die Herausforderungen durch den Klimawandel besser meistern können, erläuterte Martínez.
Auch wird die Prämie in Labore investiert, in denen die Qualität des Kaffees überprüft wird. "Die Produzenten schicken Proben nach Europa, bevor die Ernte dort gekauft wird", erklärte Markus Heißler vom Eine-Welt-Zentrum Herne, warum es wichtig ist, dass die Bauern die Qualitätsprüfung selbst erledigen können.

Lokalen Markt stärken

Auch der lokale Markt soll durch den höheren Gewinn durch fair gehandelten Kaffee gestärkt werden. "Es geht darum, Röstmaschinen zu kaufen und die Verpackung zu übernehmen. Normalerweise wird der Kaffee in Europa geröstet und verpackt", so Toro. Das führt zu der paradoxen Situation, dass die kolumbianischen Bauern ihr eigenes Produkt reimportieren, um es zu trinken.
Daneben setzt sich die Kooperative COOAGRONEVADA dafür ein, Kaffeeproduzentinnen zu unterstützen. Von den 70 Mitgliedern sind 26 Frauen. "Unser Siegel ,Woman Care' besagt, dass wir einen hohen Anteil an Frauen haben", so Martínez.
Heißler verwies zudem auf die Kampagne von Fairtrade Deutschland, die darauf abzielt, fair gehandelten Kaffee in Deutschland attraktiver zu machen. So solle die Kaffeesteuer auf Fairtrade-Kaffee abgeschafft werden, die bei 2,19 Euro pro Kilo Röstkaffee liege. "Daran verdient der Finanzminister am meisten. Nicht die Röster und nicht die Bauern", so Heißler.

Autor:

Vera Demuth aus Bochum

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