Ist der Ruf erst ruiniert ... Umfrage: Ist eine Neuregelung der Bezüge ehemaliger Bundespräsidenten sinnvoll?

Ist es sein gutes Recht oder einfach nur der Gipfel aller Dreistigkeit? Schon die Bewilligung des „Ehrensolds“ für Christian Wulff sorgte bei großen Teilen der Bevölkerung für Empörung. Nun besteht der Ex-Bundespräsident auf der „gleichen Behandlung“, die auch den anderen vier noch lebenden ehemaligen Staatsoberhäuptern zuteil wird. Und beim morgigen „großen Zapfenstreich“ wünscht er sogar eine Sonderbehandlung...

Ein Büro mit Mitarbeitern und ein Dienstwagen: Das sind weitere 280.000 Euro pro Jahr für den Steuerzahler. Wir wollten von Ihnen wissen: Halten Sie es für sinnvoll und machbar, die Bezüge ehemaliger Bundespräsidenten neu zu regeln und sie dem Lebensalter, der Amtsdauer und den Gründen des Ausscheidens aus dem Amt anzupassen?
„Das Thema regt mich auf“, sagt Bastian Dahlmann (36). „Das gesamte Verhalten von Christian Wulff ist einfach unmoralisch. Ich finde, man müsste eine Regelung finden, die Bezüge ehemaliger Bundespräsidenten anzupassen, aber das könnte sich schwierig gestalten. Ich stimme Helmut Schmidt darin zu, dass der Ex-Bundespräsident mit seinem Verhalten dem Ansehen der Politik generell geschadet hat. Außerdem hat er das, was er als Bundespräsident leisten muss nicht geschafft und das, wo die Anforderungen an das Amt ja nicht gerade hoch sind.“
Auch Bärbel Beyer (59) macht das Thema Christian Wulff wütend. „Diese Selbstverständlichkeit, mit der er alles in Anspruch nimmt, was ihm geboten wird, ist an Dreistigkeit kaum zu überbieten. Er beruft sich darauf, dass ihm das Gleiche zustünde, was auch den Bundespräsidenten, die vor ihm im Amt waren, zustehe, aber er hat die entsprechende Leistung doch gar nicht erbracht. Ich halte eine Gesetzesänderung für wichtig. Ob so etwas machbar ist, weiß ich nicht, aber wo ein Wille ist, ist auch ein Weg.“
Deutlich entspannter sieht es Werner Lauf (73). „Natürlich, er hat zu früh aufgehört, deshalb steht es ihm nicht zu. Aber ich kann als Bürger sowiso nichts daran ändern, dass er sein Geld bekommt. Ich rege mich darüber nicht auf.“

Autor:

Verena Wengorz aus Castrop-Rauxel

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