Ickern: 24 Häuser werden abgerissen

Gerüchte darüber, dass Häuser abgerissen werden sollen, kursierten in den Ickerner Aapwiesen schon länger. Jetzt steht fest: Insgesamt 24 Wohneinheiten an der Stettiner Straße und am Sonnenschein sind betroffen. Dies bestätigte das Wohnungsunternehmen Vivawest auf Nachfrage unserer Redaktion.

Man plane, die Häuser am Sonnenschein 2-12 und 9-19 sowie an der Stettiner Straße 24-46 „perspektivisch abzureißen“, sagt Vivawest-Pressesprecherin Dr. Marie Mense. Von den insgesamt betroffenen 24 Wohneinheiten stünden fünf leer. Ein Abbruchbeginn sei nicht vor Ende des Jahres vorgesehen.

Gerüchte

„Das hier und da kursierende Gerücht, wir hätten den dort zurzeit wohnenden 19 Mietern gekündigt, ist falsch“, betont Mense.

Risse

Nachdem an und in den Häusern erhebliche Rissbildungen festgestellt worden seien, habe man die bau-gleichen Objekte daraufhin stichprobenartig von einem Gutachter untersuchen lassen. „Er hat problematische Bodenverhältnisse und damit eine prinzipiell mangelnde Tragfähigkeit des Baugrundes konstatiert. Derzeit ist die Standsicherheit der Häuser laut Gutachten noch gegeben“, so Mense.
Eine Sanierung der Objekte sei unwirtschaftlich, da die Schäden an den Häusern auf Sicht substanzgefährdend seien.

Mieter

Alle 19 betroffenen Mieter seien von Vivawest informiert worden und hätten ein Schreiben mit Gesprächsterminvorschlägen erhalten. „Bis auf einen erkrankten Kunden und zwei Kunden, die den Dialog aktuell ablehnen, haben wir mit allen Betroffenen ein erstes Gespräch geführt, um Bedürfnisse und Wohnungswünsche aufzunehmen“, erklärt Mense.

Anfang der Woche habe man Stadtverwaltung und Politik mit ins Boot geholt und auch über die geplanten Maßnahmen zur Bereitstellung von Ersatzwohnraum in Kenntnis gesetzt.

„Es ist wichtig, dass niemand vor die Tür gesetzt wird und es eine sozialverträgliche Nachnutzung für die Mieter gibt“, äußert sich Rajko Kravanja, zuständiges SPD-Ratsmitglied, auf Stadtanzeiger-Nachfrage zu den Entwicklungen in den Aapwiesen.

"Alternativwohnungen"

Vivawest sei bemüht, „eine sozialverträgliche und ebenso individuelle Lösung anzubieten“, betont Dr. Marie Mense. „Wir haben bereits erste konkrete Angebote für Alternativwohnungen aus unserem Bestand unterbreitet.“
Mit mehr als der Hälfte der Mieter führe man mittlerweile erste Umzugsverhandlungen. Die anfallenden Umzugskosten übernehme Vivawest.

Das sagt ein betroffener Mieter:
http://www.lokalkompass.de/castrop-rauxel/leute/haeuser-vor-dem-abriss-mieter-ich-moechte-hier-nicht-weg-d509935.html

Autor:

Nina Möhlmeier aus Castrop-Rauxel

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