Hilfe für Senioren: Quartiersmanager Oliver Becker betreut dreijähriges Projekt
Wenn alles so läuft, wie es soll, macht sich Oliver Becker in den kommenden Jahren überflüssig. Der 47-Jährige ist seit Kurzem Quartiersmanager in Castrop, und von seinem Büro im Wilhelm-Kauermann-Seniorenzentrum der AWO aus betreut er das Projekt „Unser Zuhause im Quartier“, das sich an Menschen ab 60 Jahren wendet.
Als „Kümmerer und Nachbarschaftsbeauftragter“ bezeichnet Becker sich selbst. Seine Aufgabe ist es beispielsweise, Hilfe zur Selbsthilfe zu geben, Angebote für Senioren zu initiieren und Netzwerke zu bilden, um den Senioren ein selbstbestimmtes Leben in ihrem Zuhause zu ermöglichen.
In der Praxis könnte das so aussehen, dass sich Spaziergangsgruppen finden, dass Junge Älteren erläutern, wie ein Smartphone funktioniert, und dass Angebote geschaffen werden, um pflegende Angehörige zu entlasten. Auch der bereits existierende Seniorengarten in der Kleingartenanlage Castrop-Rauxel Süd ist ein Beispiel.
Zwischen Rathaus, EvK und Goldschmieding
Das Quartier bezeichnet den Teil des Stadtgebiets zwischen Rathaus, Evangelischem Krankenhaus und Haus Goldschmieding, inklusive Innenstadt. „Rund 8.500 Einwohner leben im Quartier“, sagt Becker. „Der Seniorenanteil liegt bei einem Drittel.“
Schon vor Projektbeginn gab es eine Begehung, und es hat sich eine Steuerungsgruppe gebildet, der unter anderem Stadt, Ehrensache der Caritas, Paulusgemeinde und Seniorenbeirat angehören. Dabei seien Dinge zusammengetragen worden, die im Quartier fehlen. „Zum Beispiel Einkaufshilfen und eine Beratung zum Wohnungsumbau, um länger in seinen vier Wänden bleiben zu können“, so Becker.
Als wichtige Projekte möchte der Diplom-Ingenieur Raumplanung zudem dafür sorgen, dass Senioren bei Einzelhändlern in der Innenstadt die Toiletten nutzen können und dass mehr Sitzbänke im Quartier aufgestellt werden.
Daneben soll das Wilhelm-Kauermann-Seniorenzentrum als Begegnungsstätte geöffnet werden. So plant Becker einen Bürgertreff am Wochenende und möchte die schon vorhandenen Frühstücks- und Mittagessensangebote bekannter machen.
Projekt läuft drei Jahre
Über drei Jahre läuft das Projekt „Unser Zuhause im Quartier“, das durch die AWO Westliches Westfalen initiiert und durch die Deutsche Fernsehlotterie mit 98.000 Euro gefördert wurde. „Eventuell kann es um zwei Jahre verlängert werden“, sagt Becker.
Vereine, Verbände und Einzelpersonen, die Anregungen oder Probleme loswerden möchten, können sich unter Tel. 02305/103399 oder per E-Mail an qtm-castrop-rauxel@awo-ww.de an Oliver Becker wenden.
Autor:Vera Demuth aus Bochum |
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