Hilfe bei der Arbeitssuche: Arbeitsagentur unterstützt Flüchtlinge
Noch hat die Agentur für Arbeit Recklinghausen kreisweit keine Flüchtlinge in Arbeitsstellen vermittelt. Aber die Agentur bereitet sich darauf vor, ihnen beim Einstieg in den Arbeitsmarkt zu helfen.
„In den ersten drei Monaten dürfen die Flüchtlinge nicht arbeiten“, erläutert Pressesprecherin Cordula Cebulla. Und bei denen, die sich länger als drei Monate in Deutschland aufhalten, „reichten bisher die Sprachkenntnisse nicht aus“. Das Interesse der Flüchtlinge sei aber groß. „Sie sind sehr motiviert und möchten ihren Lebensunterhalt selbst verdienen“, so Cebulla. Zudem gebe es Arbeitgeber, die konkret den Wunsch geäußert hätten, Flüchtlinge anzustellen.
Als Anlaufstelle für arbeitssuchende Asylbewerber – egal ob bereits anerkannt oder nicht – hat die Arbeitsagentur nun einen „Integration-Point“ in Recklinghausen eingerichtet. Sechs extra eingestellte und speziell geschulte Mitarbeiter stehen den Flüchtlingen dort als Ansprechpartner zur Verfügung. „Sie haben zum Teil selbst einen Migrationshintergrund und sind teilweise mehrsprachig“, erläutert Cebulla. Englisch, französisch, türkisch, niederländisch und spanisch umfasst das Angebot. „Außerdem haben wir die Möglichkeit, Dolmetscher hinzuziehen.“
Erste Hürde deutsche Sprache
Denn die Sprache sei die erste Hürde, die die Flüchtlinge nehmen müssten. Hinzu käme die Frage, ob sich ihre Bildungsabschlüsse auf das deutsche System übertragen ließen, so Cebulla.
Daher soll der „Integration-Point“ nicht nur von der Arbeitsagentur genutzt werden können, sondern auch von Städten, Bildungsträgern und Jobcentern, um den Flüchtlingen unter einem Dach alle Unterstützungsleistungen zu bieten. So könne dort die Zuweisung zu Sprachkursen erfolgen, Bildungsabschlüsse anerkannt, Weiterbildungen vermittelt, Auskünfte über finanzielle Unterstützung erteilt und der Kontakt zu Arbeitgebern ermöglicht werden. Dazu sei man zurzeit in Gesprächen mit den Städten, Bildungsträgern wie dem Bildungszentrum des Handels, Wohlfahrtsverbänden sowie dem Bleiberechtsnetzwerk Emscher-Lippe, so Cebulla.
"Integration-Point" in Castrop-Rauxel geplant
In den übrigen fünf Geschäftsstellen im Kreis Recklinghausen – darunter auch Castrop-Rauxel – plant die Agentur für Arbeit, 2016 ebenfalls „Integration-Points“ zu installieren.
Doch nicht nur dort erhalten arbeitssuchende Flüchtlinge Hilfe. „Wir gehen auch raus in die Flüchtlingsunterkünfte und Rathäuser“, erklärt Cordula Cebulla. „Wir beraten auf der Bettkante vor Ort.“
Autor:Vera Demuth aus Bochum |
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