"Hertie-Zeiten sind vorbei"
„Alte Castroper“ erinnern sich noch gut an die „Hertie-Zeiten“. Sie sind jedoch längst Geschichte. „Wir können nicht mit einem großen Magneten trumpfen und haben keine Thier-Galerie“, weiß Cityring-Vorsitzender Daniel Borgerding. „Gemütlich und individuell“ seien die Dinge, mit denen die Altstadt heute punkten müsse.
„Natürlich würden wir uns freuen, wieder „Hertie“ zu haben“, sagt Borgerding. „Aber die Zeiten sind nun einmal anders.“ Man sei froh, dass das City Center umgestaltet wurde und wie es sich entwickelt habe, betont der Cityring-Chef.
Magneten wie „H&M“ oder „New Yorker“ würden der Altstadt zweifelsohne gut zu Gesicht stehen. Aber sie pass(t)en nicht ins Konzept. „Es war das Konzept des Investors, kleine Einheiten zu schaffen.“ Wenn ein „Ankermieter“ wegfalle, habe man wieder einen Leerstand (Beispiel Hettlage).
Gemütlichkeit und Individualität sind zwei der Schlagwörter; Attraktivität ist ein drittes: „Wir haben eine schöne Innenstadt, aber an vielen Dingen müssen wir noch feilen.“ Die Bereiche vom City Center bis zum Busbahnhof und zum Marktplatz seien ok. „Aber die Münsterstraße hoch und am Biesenkamp muss was passieren“, fordert Borgerding. „Das Beleuchtungskonzept muss fruchten“, nennt er ein entscheidendes Beispiel. Und sagt: „Alles muss etwas einladender aussehen.“
Richtig einladend soll auch der Marktplatz werden. Entsprechende Studenten-Vorschläge (wir berichteten), werden voraussichtlich im April auf den Tisch kommen - und sie werden mit Spannung erwartet. „Mit dem Café wollen wir etwas schaffen, das sich ins Gesamtbild einfügt und das auch in 15 Jahren immer noch gut aussieht“, erklärt Borgerding.
Ein ähnliches Schicksal wie der Bochumer City (dort hat der Rat der Stadt die verkaufsoffenen Sonntage gekippt; Anmerkung der Redaktion) droht der Altstadt nicht (noch gilt bei uns ein entsprechender Ratsbeschluss). Was für Bochum „eine Katastrophe“ sei, ist für die Castroper Altstadt „eine große Chance. Wir werden Bochum stärker bewerben und so versuchen, viele Kunden zu uns zu ziehen,“, so Borgerding. Ohnehin käme rund die Hälfte der Kundschaft nicht aus Castrop-Rauxel, sondern aus den angrenzenden Städten. Gut möglich, dass sie auch wieder zum Frühlingsmarkt (30. März bis 1. April mit verkaufsoffenen Sonntag) in der City vorbeischauen.
Autor:Nina Möhlmeier aus Castrop-Rauxel |
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