Griffin: Neue Vermieter-Heuschrecke im Anmarsch?
„Der Finanzinvestor Corestate Capital Partners steht kurz vor dem Erwerb der 4.900 Griffin-Wohnungen in NRW. Davon sind auch 442 Wohnungen in Deininghausen betroffen“, sagt Rainer Stücker, Geschäftsführer des Mietervereins Dortmund und Umgebung. Damit lande eine „neue Vermieter-Heuschrecke“ bei Griffin-Mietern.
Vor wenigen Wochen habe der Finanzinvestor Corestate Capital Advisors bekannt gegeben, ein insolventes Immobilienportfolio im Ruhrgebiet im Wert von 150 Millionen Euro erworben zu haben. „Nach unseren Informationen handelt es sich hierbei um die rund 4.900 Wohnungen und ca. 250 Gewerbeimmobilien (auch Garagen) von Griffin Rhein-Ruhr“, so Stücker.
Der jetzt kurz vor dem Abschluss stehende Verkauf an den Schweizer Finanzinvestor Corestate komme nicht überraschend. „Bei dem aktuellen Anlage-Boom in Immobilien war zu befürchten, dass sich eine weitere Heuschrecke im Bieterkampf durchsetzt. Corestate war bereits 2011 an einem Ankauf interessiert. Die Wohnungen der betroffenen Mieter bleiben weiter Spekulationsobjekte“, so der wohnungspolitische Sprecher des Mietervereins Dortmund und Umgebung, Dr. Tobias Scholz.
Corestate verfolge „die klassische Strategie eines Finanzinvestors“ und strebe in rund fünf Jahren einen Weiterverkauf an, so die Vermutung. „Die Wohnungen sind durch erhebliche Modernisierungsbedarfe und in vielen Fällen durch Instandhaltungsstau gekennzeichnet. Wir befürchten, dass die hierfür notwendigen Investitionen nicht aufgebracht werden. Die Mieter wären dann weiter die Leidtragenden. Eine weitere Hängepartie droht“, erklärt Scholz.
Hintergrund:
Griffin gehört einem dänischen Fonds. Dieser ist aufgrund auslaufender Kredite gezwungen, das Unternehmen mit seinen insgesamt 4.900 Wohnungen in NRW zu verkaufen.
Autor:Nina Möhlmeier aus Castrop-Rauxel |
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