Griechische Azubis kommen nach Castrop-Rauxel
„Warum denn nicht auch Griechenland?“, fragte sich Ioannis Papadopoulos, Vorsitzender der Griechischen Gemeinde, als er von dem Programm MobiPro-EU erfuhr. Das Bundesprogramm soll Menschen aus Krisenländern Ausbildungsplätze in Deutschland beschaffen. Jetzt arbeiten Kolping-Bildungszentren Ruhr gem. GmbH und Griechische Gemeinde daran, dass 15 Jugendliche aus Edessa und Umgebung im kommenden Sommer eine Ausbildung in Castrop-Rauxel beginnen können.
„Ich habe gedacht, es melden sich fünf oder sechs“, sagt Elisabeth Christians, Mitarbeiterin der Kolping-Bildungszentren. Doch vor dem offiziellen Start des Programms gibt es schon mehr als 30 Interessierte im Alter von 18 bis 25 Jahren. Die Kontakte in die Region kamen durch Ioannis Papadopoulos zustande, der selbst dorther stammt. „Früher gab es dort viel Textilindustrie“, sagt er, aber nun ist die Jugendarbeitslosigkeit hoch.
In Castrop-Rauxel können sich die Jugendlichen zum Beispiel bei der Gärtnerei Drippe oder der Dachdeckerei Wand ausbilden lassen. „Nominell haben wir schon 15 Ausbildungsplätze, aber noch sind nicht alle schriftlich bestätigt“, so Christians. Daneben gilt es noch organisatorische Details zu klären, bis die griechischen Jugendlichen ihre Ausbildung beginnen können. So muss die Zentrale Auslands- und Fachvermittlung (ZAV) das Projekt genehmigen, und vor Ort in Edessa sollen ein Kolpingverein gegründet und ein Büro bezogen werden.
Dort können sich die interessierten Jugendlichen melden. Dann folgen bis zum Ausbildungsbeginn im Sommer Deutschkurse sowie ein Bewerbungsgespräch und ein Praktikum beim zukünftigen Arbeitgeber.
„Der heimliche Wunsch des Programms MobiPro-EU ist es, dass die Azubis anschließend als Facharbeiter in Deutschland bleiben“, erklärt Christians, aber es steht ihnen frei, nach der dreijährigen Ausbildung zurück nach Griechenland zu gehen. Während ihrer Zeit hier erhalten sie von der ZAV 818 Euro monatlich, auf die ihr Gehalt angerechnet wird.
Autor:Vera Demuth aus Bochum |
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