Glaskunst in Castrop-Rauxel: Der Mann, der Tiffany gern hat

Selbst die Außenbeleuchtung ist nicht von Heinrich Gath und seiner Liebe zu Tiffany sicher. | Foto: Fotos: Stadtanzeiger/Thiele
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Was haben Heinrich Gath aus Castrop-Rauxel und Louis Comfort Tiffany gemeinsam? Sie kommen nicht drauf. Kein Problem. Sowohl der pensionierte Verfahrenstechniker und der Sproß der Tiffany-Dynastie haben eine Schwäche für Glas und kunstvolle Glaskreationen.

Die Arbeiten von Louis Comfort Tiffany - dem Vertreter des amkerikanischen Jugendstils - aus New York finden sich etwa im Weißen Haus, in der Kathedrale von New York oder auch im Metropolitan Museum in New York. Dabei wusste der Sproß der Tiffany-Dynastie, der auch das weltberühmte Juweliergeschäft in New York gehört, sowohl als Innenarchitekt als auch als Glaskünstler zu überzeugen und zu beeindrucken.

Wann genau und wie seine Leidenschaft für Glas und vor allem für die Kreationen von Louis Comfort Tiffany begann, das weiß Heinrich Gath (72) selber nicht mehr genau. Nur, dass sie ihm im Laufe der vergangenen drei Jahrzehnte viele unvergessliche Stunden, mindestens geauso viele selbst nachgeformte Lampen oder Fenster im eigenen Haus in Castrop-Rauxel und einen Besuch im Metropolitan Museum in New York bescherte. Gath erinnert sich: „Als ich vor seinen Glasmosaiken und Fensterbildern stand, war ich für Momente sprachlos und starrte wie gebannt auf die Formen und Farben, die er zum Leben erweckt hat.“

Der Werkstoff Glas und seine fast unbegrenzten Möglichkeiten erfüllten Gath einst schon mit Respekt. „Am Anfang hatte ich wie wohl jeder Angst, alles mit einem zu kräftigen Handgriff zu zerstören oder traute mich gar nicht an neue Formen oder Muster. Doch nach den ersten Erfolgen bin ich mutiger geworden und alles andere ist auch hier eine Sache der Erfahrung.“
Und von denen hat der Castroper in den vergangenen Jahrzehnten genügend gemacht in Sachen Glas und dank des Internets und der inzwischen fast unendlichen Vielfalt in Sachen Tiffany ist sein Haus zu einer kleinen Dependance an der Alleestraße geworden. Bereits die Eingangstür ziert ein Mosaik á la Tiffany und auch die Hintertür. Und wenn ein Gast mal etwas länger an einem ganz besonders ruhigen Ort verweilt, weiß die Familie, dass das Mosaik im Fenster einen weiteren begeisterten Anhänger gefunden hat.

„Wie viele Lampen ich inzwischen gegossen und zusammengesetzt habe, kann ich kaum noch zählen. Alleine bei mir und meiner Frau sind es 13. Doch ich finde immer wieder neue Ideen und Ansätze und die Faszination wird immer größer statt geringer.“ Und wer einmal im Schein einer Tiffany-Lampe gefrühstückt hat, weiß genau, dass man sich dieser Faszination nur sehr schwer entziehen kann. Oder auch will. Siehe Heinrich Gath und seine Tiffany-Dependance an der Alleestraße.

Autor:

Sven Krause aus Mülheim an der Ruhr

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