„Es hat sich viel verändert“: Horst Sommerfeld feiert 60-jährige SPD-Parteimitgliedschaft | Langjähriges Engagement

Malte Fercke, Horst Sommerfeld und Rajko Kranvanja (v.l.) diskutieren über politisches Engagement im Wandel. Foto: Wengorz
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„Durch Persönlichkeiten wie Horst Sommerfeld lebt das Ehrenamt“, findet SPD-Stadtverbandschef Rajko Kravanja. Seit 60 Jahren ist Sommerfeld Mitglied der SPD und in vielen ehrenamtlichen Funktionen aktiv. Eine Zeit, in der sich viel verändert hat, weiß der 81-Jährige.

„Eine Partei ist auf die Mitarbeit aller angewiesen. Damit meine ich nicht nur politische Funktionsträger, sondern Menschen, die sich an verschiedenen Stellen engagieren“, erklärt Horst Sommerfeld, ehemaliger Landtagsabgeordneter, ehemaliges Ratsmitglied und seit vielen Jahrzehnten ehrenamtlich in den unterschiedlichsten Funktionen tätig.
Doch mit dem langfristigen politischen Engagement ist es heute oft gar nicht mehr so einfach, weiß der pensionierte Gewerkschaftssekretär. „Als ich anfing, war die SPD geprägt durch die arbeitende Bevölkerung der Großindustrie, wie Bergbau, Stahl und Chemie“, erzählt er. „Die Struktur der Industrielandschaft hat sich inzwischen ja völlig verändert.“
So sei man früher in der Regel an einem Ort geblieben, dort in die Partei eingetreten und habe die Möglichkeit gehabt, sich über längere Zeit für eine Sache einzusetzen. „Die beruflichen Gegebenheiten der jungen Leute heute erfordern, dass man nicht mehr so sehr auf einen bestimmten Ort konzentriert ist“, so Sommerfeld. Entsprechend schwierig sei es deshalb, Ehrenamtler zu finden, die sich langfristig an eine Partei binden und bestimmte politische Ziele verfolgen wollen.
Diese Erfahrung hat auch Rajko Kravanja gemacht: „Wenn ich in meinem Freundeskreis herumfrage, ob zum Beispiel jemand mit auf eine Demo gehen möchte heißt es oft spontan ‚Ja, ich bin dabei‘. Wenn es um langfristiges Engagement geht, gibt es Probleme,“ berichtet der 33-Jährige. Darauf könne man aus seiner Sicht allerdings gut reagieren: „Wenn wir wissen, dass sich junge Leute eher in Projekten engagieren wollen, müssen wir ihnen ein Forum dafür bieten“, so Kravanja.
Auch Malte Fercke (26), Pressesprecher der SPD, kennt das Problem: „Die Leute sind heute mobiler und werden später sesshaft“, so Fercke. Dass es weniger langfristig Aktive gebe, habe aus seiner Sicht auch die Folge, dass diese innerhalb der Partei die Arbeit stemmen müssten, die früher auf viele Schultern verteilt werden konnte.

Autor:

Verena Wengorz aus Castrop-Rauxel

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