Endlich wieder gebraucht werden: Kochprojekt führt Langzeitarbeitslose wieder an Arbeit heran

Jeden Dienstag kochen sie ein überraschendes Drei-Gänge-Menü: Nicole Langner (l.), Cornelia Machtenberg (r.) und Freundin Türkan Könülsök.Foto: Wengorz
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„Es macht viel Spaß, wieder in meinem alten Beruf arbeiten zu können“, freut sich Nicole Langner. Seit Mai kocht die 29-jährige Langzeitarbeitslose gemeinsam mit ihrer Kollegin Cornelia Machtenberg für die Castroper Tafel. Im Rahmen des Projektes „Kochen mit Freude und Freunden“ soll den Frauen wieder eine Perspektive geboten werden.

„Zuhause schmeckt es den Kindern zwar auch, aber es ist etwas ganz anderes, das beruflich zu machen“ erklärt Cornelia Machtenberg. Die alleinerziehende Mutter von vier Kindern freut sich über die Anerkennung, die sie durch ihre neue Tätigkeit bekommt. „Das Selbstbewusstsein steigt wieder“, erzählt sie.
Wie Machtenberg ist auch die gelernte Konditorin Nicole Langner nicht nur vom Fach sondern war selbst lange Zeit Kundin der Castroper Tafel. „Die Fähigkeiten der beiden mussten wir nutzen“, erklärt Caritaskoordinatorin Silvia Engeberg.
Seit Mai läuft nun das Projekt „Kochen mit Freude und Freunden“. Angeleitet von der Ökotrophologin Kristin Weckermann kochen die beiden Frauen jeden Dienstag gemeinsam mit und für Freunde und Besucher des Begegnungsraumes bei der Caritas. Die verwendeten Lebensmittel stammen fast ausschließlich aus Spenden der Castroper Tafel.
Dabei ging es laut Silvia Engeberg nicht nur darum, die Frauen wieder an Arbeit heranzuführen. Man habe immer wieder beobachtet, dass Kunden der Tafel nicht ausreichend über die Möglichkeiten der Zubereitung frischer Lebensmittel informiert seien. Bei dem Projekt, das aus Mitteln des Sonderfonds „Unser täglich Brot“ vom Diözesencaritasverband Paderborn finanziert wird, können sie sich das fehlende Wissen aneignen. Auch geht es um das soziale Miteinander, das bei langer Arbeitslosigkeit häufig zu kurz kommt. Viele Kunden, die über einen längeren Zeitraum die Tafel besuchten, hätten Freundschaften geschlossen. Dies soll durch die Kochaktion und das spätere gemeinsame Essen in netter Runde weiter gefördert werden.
So positiv sich das vorerst auf drei Monate angelegte Projekt auch für sie auswirkt, isieht Cornelia Machtenberg ihre berufliche Zukunft als Köchin eher skeptisch. „Alleinerziehende Mutter von vier Kindern zu sein ist leider für viele Chefs ein Ausschlusskriterium“, bedauert die engagierte 41-Jährige und hat sich die Förderung ihrer Kinder als oberstes Ziel gesetzt. „Die Kinder sind für mich das Wichtigste. Die sollen später nicht in die Hartz4 Falle rutschen.“

Autor:

Verena Wengorz aus Castrop-Rauxel

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