„Ekelhaft und verdreckt“: Mieter verärgert über die LEG
„Seitdem es bei uns gebrannt hat, hört der Ärger mit der LEG nicht auf“, beklagt Wolfgang M.*. Im März waren zwei Pkw in der Tiefgarage, die zum Mietobjekt an der Oberen Münsterstraße 5 gehört, in Brand gesteckt worden. Für die Mieter der altengerechten und barrierefreien Wohnungen gebe es seitdem aufgrund der Sanierungsarbeiten zahlreiche Einschränkungen. „Es informiert uns aber niemand“, so Wolfgang M.
„Es war so ekelhaft und verdreckt, dass meine Nachbarin sich fast übergeben musste“, schildert Martin S.* seine Eindrücke. Gemeinsam mit seiner Frau, die auf einen Rollstuhl angewiesen ist, bewohnt er eine barrierefreie Wohnung im Untergeschoss des betroffenen Mietobjektes. Im Zuge der Sanierung der Tiefgarage hätten Handwerker ihm am Dienstag (8. Mai) mitgeteilt, er und seine Frau könnten aufgrund von Abflusssanierungen für drei Tage – jeweils in der Zeit von 8 bis 16 Uhr – ihre Toilette nicht benutzen, und sie mögen sich um Ersatz bemühen.
„Als ich ihm gesagt habe, wir hätten keinen Ersatz, hat uns der Handwerker ein leerstehendes Büro in derselben Etage aufgeschlossen und gesagt, wir könnten die Toilette dort nutzen“, so Martin S.
Doch als er die Büroräume betrat, wollte er seinen Augen nicht trauen. Die Toilette habe „deutliche Gebrauchsspuren“ aufgewiesen und sei offenbar seit Jahren nicht gereinigt worden. Ebenso verdreckt habe er die restlichen Räume vorgefunden. Zudem habe es in der Wohnung keinen Strom gegeben. „Mit der Hilfe unserer Nachbarin habe ich die Toilette geputzt“, berichtet Wolfgang M. Dann habe man sich mit dem Notbehelf abgefunden, denn Hilfe von der LEG gab es nicht – man habe niemanden erreicht.
„Es gibt keinen Ansprechpartner“
Die verschmutzte und nicht barrierefreie Toilette, die man seiner Nachbarin zur Verfügung gestellt habe, sei nicht das erste Ärgernis, berichtet Wolfgang M*. Seit Längerem gebe es deutliche Kommunikationsprobleme mit der LEG.
So sei seit dem Brand die Hälfte der Tiefgarage gesperrt und werde saniert. Die Mieter hätten über Monate keinen Zugang zu ihren Parkplätzen, würden aber auch nicht über die Fortschritte der Sanierungsarbeiten in Kenntnis gesetzt. „Eine Brandstiftung ist natürlich keine alltägliche Sache, und die LEG trägt keine Schuld daran“, räumt Wolfgang M. ein. „Sie hat aber eine Verantwortung den Mietern gegenüber.“ Diese seien in der Regel 80 Jahre oder älter und auf ihren Wagen angewiesen, um überhaupt noch mobil zu sein. Dass sie viele hundert Meter laufen müssen, um zu ihrem Auto zu kommen, sei ihnen nicht zuzumuten.
„Es gibt für sie aber keinen Ansprechpartner. Man hört und sieht nichts von der LEG“, ärgert sich Wolfgang M.
Astrid Mendolia, Sprecherin der LEG, bestreitet das Kommunikationsproblem.
„Der Idealfall ist, dass unsere Mieter und Vermieter miteinander reden. Da hätte ein Anruf genügt. Außerdem sind wir per E-Mail zu erreichen“, erklärt sie. Aus ihrer Sicht gebe es keine Schwierigkeiten, mit dem LEG-Kundencenter in Castrop-Rauxel in Kontakt zu treten.
Im Falle der Tiefgarage sei man sofort tätig geworden. Das Büro, das man Familie S.* zur Toilettennutzung zur Verfügung gestellt habe, sei nach wie vor vermietet, der Mieter allerdings unbekannt verzogen. Deshalb habe die LEG auf den Sauberkeitszustand keinen Einfluss gehabt.
Mendolia sieht den Fehler bei den Mitarbeitern der zuständigen Firma, die man mit der Sanierung beauftragt hatte. „Sie sind wohl selbstständig tätig geworden, haben sich die Wohnung aber nicht angesehen, bevor sie sie geöffnet haben.“ Man werde nun einen Mitarbeiter zur Oberen Münsterstraße schicken, der sich die Lage vor Ort noch einmal ansehen werde, kündigt sie an.
*Namen von der Redaktion geändert
Autor:Verena Wengorz aus Castrop-Rauxel |
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