Eisbahn in der Altstadt während der Adventszeit?

Der EUV prüft zurzeit die Möglichkeit, während der Advents- und Weihnachtszeit eine Schlittschuhbahn auf dem Altstadtmarkt aufzubauen. | Foto: Prawitt
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Doppelter Axel, dreifacher Rittberger? Wer schon immer mal seine Fähigkeiten auf dem Eis beweisen wollte, hat vielleicht bald die Chance dazu. Der EUV prüft zurzeit die Möglichkeit, in der Advents- und Weihnachtszeit eine Schlittschuhbahn auf dem Altstadtmarkt aufzubauen. Ob es dazu kommt, hängt davon ab, ob das Projekt finanziell gestemmt werden kann.

„Es ist erst einmal nur eine Idee, aber eine, von der ich überzeugt bin“, sagt Bürgermeister Rajko Kravanja. Mit der Idee ist die Hoffnung verbunden, die Altstadt attraktiver für Besucher zu machen. Die Eisbahn soll „ein anderes Publikum ansprechen“, erläutert EUV-Chef Michael Werner.
Angedacht ist eine Eisfläche von 20x10 Metern, die von einem 25x14 Meter großen Zelt umgeben sein würde. Es soll die Läufer vor Wind und Wetter schützen sowie nach Einbruch der Dunkelheit für die Beleuchtung der Bahn sorgen. Maximal 60 Personen könnten die Bahn zugleich nutzen.
Wie Adventszelt und Weihnachtsscheune würde die Eisbahn von Mitte November bis Ende Dezember aufgebaut werden und wäre an allen Wochentagen, wahrscheinlich jeweils ab Mittag, geöffnet. Ein Betreiber würde Auf- und Abbau, Betreuung durch Personal und Schlittschuhverleih übernehmen.

Noch viele Fragen ungeklärt

Noch gelte es aber viele Fragen zu klären, betont Kravanja. Vorrangig geht es dabei um die Finanzierung. Zu den Kosten will sich bislang niemand äußern, aber „umsonst ist das nicht“, macht Werner deutlich. Man müsse zwischen Aufwand und Ergebnis abwägen. Die Frage nach den Energiekosten und zum Beispiel der Beschaffenheit der Eisbahn spielt dabei eine Rolle. „Wenn wir genügend Geld zusammenbekommen, könnten wir richtiges Eis nehmen“, erklärt der EUV-Chef, wobei zu bedenken sei, dass dies bei Außentemperaturen von fünf Grad oder mehr auf null Grad heruntergekühlt werden müsse. Ansonsten wäre eine Bahn aus Kunststoff die preiswertere Variante. „Das Eislaufvergnügen ist aber gleichwertig“, versichert Werner.
Da die Stadt als Haushaltssicherungsgemeinde kein Geld beisteuern darf, „weil dies eine freiwillige Leistung wäre“, so Kravanja, steht und fällt das Projekt mit der Frage, ob sich genug Sponsoren finden lassen. Nach ihnen ist der EUV bereits auf der Suche. „Es ist Ferienzeit, aber wir haben einige Rückläufe“, sagt Werner. In den kommenden zwei Wochen will man sich nochmal sehr intensiv darum kümmern, Sponsoren zu akquirieren. Als Gegenleistung würden die Geldgeber die Möglichkeit erhalten, ihre Werbung an der Bande der Eisbahn zu präsentieren.

Wegfall von Parkplätzen

Sollte die Eisbahn zusätzlich zum Adventszelt auf dem Altstadtmarkt aufgebaut werden, müssten dafür Parkplätze wegfallen. Das würde weniger Gebühreneinnahmen für die Stadt bedeuten. „Die Diskussion führen wir, wenn die Bahn konkret wird“, erläutert Werner, dass erst einmal die generelle Finanzierung sichergestellt sein müsste. Kravanja geht davon aus, dass die Stadt den Gebührenausfall ausgleichen könne. „Das könnten wir hinkriegen.“
Doch noch befinde man sich in einem sehr frühen Stadium, sagt der Bürgermeister über das Projekt, das sowohl mit dem Einzelhandel als auch mit der Politik abgestimmt werden soll. „Es ist wichtig, dass alle mitgenommen werden, und es geht nur, wenn Politik und Händler mitziehen“, so Kravanja. Ende September soll die Politik entscheiden, ob es in diesem Winter eine Schlittschuhbahn geben wird.
Laut Werner wäre das noch zeitig genug, um einen Bahnbetreiber zu beauftragen. „Die Veranstalter haben uns signalisiert, dass das denkbar ist.“ Auch Markthändler, die Essen und Glühwein rund um die Bahn anbieten sollen, seien dann noch zu bekommen.

Ampelkoalition begrüßt Schlittschuhbahn

Mit der Ampelkoalition haben sich bisher drei Parteien für die Eisbahn ausgesprochen. „Hierdurch kann das Image verbessert und durch Umsatzsteigerungen der Bestand an Handel und Gastronomie gesichert und der Leerstand gegebenenfalls reduziert werden“, erklärt Bert Wagener (Grüne). „Wir könnten uns gut vorstellen, dass wir damit sogar einige auswärtige Gäste nach Castrop-Rauxel locken können“, so Bernd Goerke (SPD).
Aus Sicht der Politiker ist aber noch viel zu klären, bis die Idee umgesetzt werden kann. „Uns wäre wichtig, dass hier zunächst ausreichend Gelder durch Interessierte in Aussicht gestellt werden“, sagt Nils Bettinger (FDP). Außerdem sei die Umweltverträglichkeit der Aktion zu klären, betonen die drei Fraktionsvorsitzenden.

Sponsoren gesucht

Wer daran interessiert ist, das Projekt Schlittschuhbahn finanziell zu unterstützen, kann sich beim EUV im Vorstandssekretariat unter Tel. 02305/9686510 melden.

Autor:

Vera Demuth aus Bochum

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