Eine Weihnachts (Markt) Geschichte… das besondere Etwas!
Wer kennt sie nicht, die Krippe. In vielen Haushalten etwas das zu Weihnachten nicht fehlen darf. Teils von Generation zu Generation weiter gegeben, teils Nagel neu, manchmal ganz winzig klein, ein anderes Mal eher groß, aus Holz oder Kunststoff, eins haben sie alle gemeinsam, sie zeigen das Ereignis das uns so schön im Dezember feiern lässt, Jesus im Stall mit seinen Eltern und den drei heiligen Königen die ihm ihre Gaben bringen.
Nun gibt es Krippen ja auch in ausgefalleneren Variationen, zu horrenden Preisen die sich leider nicht jeder leisten kann. Einer der genau weiß worum es da geht, ist Udo Ziegenfuß, seines Zeichens Krippenbauer und Hobby – Künstler. Er baut nämlich solche extravaganten Stücke aus ganz außergewöhnlichen Materialien. Sowas bekommen sie sonst nirgendwo hier in der Gegend, sagt der 60 jährige Rentner stolz. Ich nutze Lärchenrinde oder auch Baumpilze und zwei Krippen sind ganz aus Glas, außerdem habe ich schönen selbstgemachten Schmuck aus Silberbesteck aber bei mir muss man nicht so tief in die Tasche langen, „ich mach das alles zu zivilen Preisen, damit sich das jeder leisten kann“, versichert er uns nachdrücklich. Resolut kommt er rüber, wie einer der weiß was er will und was er kann, ein echtes Ruhrpott-Original mit Prinzipien und dem Herz am rechten Fleck. „Nee, ich halte nix von den großen Märkten, da geht es nur um verkaufen egal was und zu welchem Preis, da sind dann die Standmieten gleich so hoch das man allein schon beim Gedanken daran den Spaß verliert, darum gehen ja immer wieder Weihnachtsmärkte kaputt.“
Der ehemalige Bergmann hat ganz bestimmte Vorstellungen davon wo er seine kleinen Kunstwerke anbietet. Es sollen kleine Basare und Adventmärkte sein, da wo es noch um die Menschen geht und der Markt noch einen Charakter hat. „Überlegen sie mal, sagt er, da war ich mit meiner Frau auf einem Weihnachtsmarkt und da haben sie Türen und sowas verkauft, fast wie auf ‘nem Trödel, was soll denn das bitte? Und da wundern sich die Betreiber, dass den Menschen die Lust vergeht?“
Der Wahl Wittener stammt ursprünglich aus Obercastrop und arbeitete bis 1982 auf der Zeche Erin, danach ging es weiter zu Auguste-Victoria, wo er dann in den Vorruhestand ging. Danach allerdings einfach nur „abhängen“ das wollte der lebhaft wirkende Mann nicht. Mit einer Dekupiersäge fing er an Laubsägearbeiten zu machen und kam hierüber schließlich auf die Idee mit den Krippen. Er wollte etwas Schönes zum erschwinglichen Preis bauen, damit auch Leute mit kleinen Geldbeuteln sich nichts „zusammengeschossenes“ von Aldi hinstellen müssen. Bei ihm gibt es Krippen mit Figuren und LED Beleuchtung schon ab 25 € preist seine Frau freudig die Ware an. Angelika Ziegenfuß unterstützt ihren Mann wo sie nur kann und ist immer dabei wenn er hinter dem Verkaufstisch steht. Anders geht es auch nicht, erklärt Ziegenfuß, man muss schon eine Einheit sein, das ist ganz wichtig und wir genießen beide die Stimmung auf den kleinen gemütlichen Adventmärkten. Hier wird nicht alles über einen Kamm geschoren, hier gibt sich jeder einzelne Mühe und alle Teilnehmer können sich einbringen, es ist immer wieder ein freundliches Miteinander, da fühlen wir uns richtig wohl und kommen gern wieder. So ist es also kein Wunder das die Beiden auf einem Markt im Westerwald grad für ihre Zehnjährige Teilnahme geehrt worden sind.
Seine Schwiegertochter und sein Sohn tun es ihm übrigens gleich. Auch Juliane Schöne wird am Nikolauswochenende“ Am Schellenberg“ einen kleinen Stand aufbauen, an dem sie raffinierte selbst gefertigte LED Lampen mit unterschiedlichsten Motiven anbietet.
Schön wenn eine ganze Familie so tatkräftig bei der Sache ist und wer weiß vielleicht ist dies der Beginn einer weiteren mehrjährigen Teilnahme und auch der Bezirksverband der Kleingärtner Castrop-Rauxel/Waltrop kann Udo Ziegenfuß und auch seiner Familie irgendwann für ihre lange Verbundenheit ein Präsent überreichen.
Ich sage, auf jeden Fall mal vorbei schauen, über die kleinen Kunstwerke staunen und vielleicht sogar das ein oder andere mit nach Hause nehmen.
Autor:Michaela Böttcher aus Castrop-Rauxel |
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