Ein Schweinchen namens Maja
Einst orakelte es Ergebnisse bei der Fußball-Europameisterschaft. Jetzt hütet es Schafe und hält die Menschen auf Trab: Mit Ulli wird es niemals langweilig. Nachdem sich das Minischwein aus seinem Orakel-Beruf zurückgezogen hat, lebt es auf dem Natur- und Begegnungsbauernhof (NaBeBa) am Rapensweg.
Ihren „Orakel-Künstlernamen“ hat die Schweinedame abgelegt. Jetzt nennt sie sich „nur“ noch Maja. „Von Ruhestand kann aber trotzdem keine Rede sein“, lacht NaBeBa-Leiterin Dorothee Zijp.
„Maja ist unser Chef. Sie sagt uns ganz genau, wo sie hin will.“ Oder auch nicht. Oft büxt das Minischwein aus. Wenn sie sich nicht gerade um die Schafe kümmert, residiert Maja auf der Pferde-Weide. Das umzäunte Gelände ist so groß wie ein Fußballplatz. Aber Maja ist „ihre Villa“ immer noch zu klein. Und da es sie, wie Pippi Langstrumpf, schon mal hinaus in die weite Welt zieht, findet sie auch immer wieder ein Schlupfloch. „Einmal kam die Polizei zu uns und machte uns darauf aufmerksam, dass ein Schwein im Wald herumläuft“, erinnert sich Zijp. „Maja tut, was sie will. Aber sie ist auch in der Pubertät. Danach wird sich das legen.“
Die Herzen der Menschen hat Maja trotzdem im Sturm erobert.
Lotta, Erna und Rudi brachten Maja zu Beginn nicht soviel Zuneigung entgegen. Die drei Schweine bissen schon mal zu. „Das ist ganz normal und hat mit der Einteilung der Rangordnung zu tun“, erklärtdie NaBeBa-Chefin. Doch Maja war schlau. Sie schloss sich dem stärksten Schwein an und fand in ihm einen Aufpasser. „Es dauerte umgefähr ein halbes Jahr, bis dann alle vier Schweine zusammen waren“, erzählt Zijp. „Das war harte Arbeit. Aber es hat sich gelohnt. Maja ist einfach klasse. Ein echter Gewinn.“
Dass sie den NaBeBa-Menschen auch im neuen Jahr ganz viel Schwein bringt, davon ist Dorothee Zijp fest überzeugt – auch ohne Orakel-Fähigkeiten.
Autor:Nina Möhlmeier aus Castrop-Rauxel |
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