Ein Blick in die "Schatzkiste" der Stadt

Jeanette Hilgert. | Foto: Thiele

Ob Schlüssel, Handtaschen, Schmuck, Fahrräder oder Kinderwagen: Die Liste der verloren gegangenen Dinge im Fundbüro ist lang. Den Überblick über rund 300 Fundsachen hat Jeanette Hilgert. Sie arbeitet im städtischen Fundbüro, in dem schon so mancher skurrile Gegenstand abgegeben wurde.
Insgesamt 300 Fundsachen befinden sich im aktuellen Bestand. Und täglich werden es wieder mehr. Zwischen 30 und 50 Fundsachen werden jeden Monat abgegeben. „Vor allem Schlüssel, Fahrräder und Portmonees werden gefunden und vorbeigebracht“, erklärt Jeanette Hilgert.
Im Fundbüro werden die Sachen dann gelistet und beschrieben. Meldet sich jemand, der etwas verloren hat, können die Mitarbeiter des Fundbüros nachschauen, ob sich der Gegenstand im Fundus des Büros befindet. Sechs Monate werden abgegebene Dinge aufbewahrt. So lange hat der Besitzer Zeit, sich beim Fundbüro zu melden. Danach werden die Gegenstände versteigert, vernichtet oder gehen in den Besitz des Finders über. „Viele Bürger sind unheimlich ehrlich. Es hat bei uns sogar schon mal jemand 2.000 Euro abgegeben. Da sich dann sechs Monate niemand meldete, bekam am Ende der ehrliche Finder das Geld“, berichtet die 50-Jährige.
Angenommen werden Gegenstände, die mindestens zehn Euro Wert sind, ausgenommen Kleidungsstücke.
Um verloren gegangene Sachen wieder an den Besitzer zu bringen, recherchieren die Mitarbeiter des Fundbüros häufig . „Wird zum Beispiel ein Ehering abgegeben, fragen wir beim Standesamt nach. Hat derjenige, der den Ring verloren hat, in Castro-Rauxel geheiratet, können wir so die Adresse ermitteln“, erklärt Jeanette Hilgert.
Merkwürdig findet die Mitarbeiterin des Fundbüros jedoch, dass viele Gegenstände, wie zum Beispiel Portmonees, nicht abgeholt werden, obwohl die Besitzer vom Fundbüro angeschrieben werden. „Das kann ich nicht nachvollziehen, wo doch häufig sehr persönliche Gegenstände, wie Fotos und wichtige Dokumente in den Geldbörsen stecken. Und was war das Skurrilste, was je abgegeben worden ist? Jeanette Hilgert: „Ganz klar, das war ein elektronischer Stiefelwärmer.“

Autor:

Verena Reimann aus Oberhausen

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