Drei Fragen an... Robert Mathis

1. Was bedeutet die Auszeichnung mit dem Bundesverdienstkreuz für Sie?
Es ist eine sehr hohe Auszeichnung, die man sich nicht erkaufen kann. Es hat mich sehr gefreut. Gleichzeitig bin ich der Meinung, diese Auszeichnung in Vertretung all derjenigen bekommen zu haben, die seit Jahren und Jahrzehnten in dieser Stadt ehrenamtlich tätig sind und im Hintergrund bleiben.

2. Welche Bedeutung hat das Ehrenamt für Sie?
Man kann gar nicht genug darüber schreiben, was Menschen in dieser Stadt leisten. Wenn jeder bereit ist, für den anderen ein bisschen was zu tun, dann ist das das Schönste überhaupt. Leider wird das Ehrenamt aber viel zu häufig belächelt und es wird immer wieder gefragt, „Warum machst du das?“. Natürlich deshalb, weil es in einer Gesellschaft dazugehört, weil es die Gesellschaft zusammenhält. Jeder muss ein bisschen dazu tun.

3. Hat sich aus Ihrer Sicht im Bereich des Ehrenamts etwas verändert? Sind heutige Jugendliche seltener bereit, sich zu engagieren?
Wenn ich mitverfolge, was an unseren Schulen zurzeit passiert, würde ich ganz klar sagen: Nein. Überall sind Schüler damit beschäftigt, etwas zu tun. Einen Mangel sehe ich eher bei den Erwachsenen, die noch mehr als Vorbild dienen könnten. Unsere Jugend ist nicht schlecht. Was die Jugend an Fehlern macht, sind auch die Fehler der Erwachsenen. Die Jugendlichen sind bereit, sich zu engagieren. Man muss sie nur vernünftig ansprechen.

Hintergrund:
Robert Mathis ist seit vielen Jahrzehnten in Castrop-Rauxel ehrenamtlich aktiv. Er engagierte sich in zahlreichen Sportvereinen, hat seit 1998 das Amt des Spartenleiters Fußball inne und ist Initiator des „Tags des Ehrenamts der Castroper Fußballvereine“. Zudem engagiert sich Mathis für die Katholische Kirchengemeinde St. Antonius und ist politisch aktiv (SPD). Nun wurde ihm für sein jahrzehntelanges Engagement das Bundesverdienstkreuz am Bande verliehen.