Die Rotorblätter sind installiert: Neues Windrad ist fast fertig
Am Mittwoch (24. Februar) sind die Rotorblätter für das neue Windrad, das seit einigen Monaten an der Bodelschwingher Straße an der Stadtgrenze zu Dortmund entsteht, hochgezogen worden. Rein äußerlich ist die Windenergieanlage damit quasi fertiggestellt, aber einige Arbeiten müssen bis zur Inbetriebnahme doch noch erfolgen, wie Bauleiter Martin Nolte von der Gelsenwasser AG verrät. In der zweiten Märzhälfte soll es dann aber soweit sein.
Rasant wuchs der Turm, der eine Nabenhöhe von 138 Metern hat, in den vergangenen Wochen in den Himmel, nachdem bis zum Jahresende das Fundament gebaut worden war. Genauer gesagt handelt es sich um einen Hybridturm, denn wie Nolte erklärt, bestehen die unteren 75 Meter aus Beton, während die oberen 50 Meter aus Stahl hergestellt wurden.
Aus mehreren Ebenen, die größtenteils wiederum aus drei Schalen à 120 Grad zusammengesetzt sind, besteht der Betonturm. „Die Schalen wurden zu einer Ebene verschraubt und dann mit dem Kran auf das Fundament gehievt“, erklärt Nolte. Währenddessen standen Leute im Inneren auf drei Arbeitsbühnen, um die Betonteile entgegenzunehmen und zu positionieren.
Stahlseile zur Stabilisierung
Zunächst wurden die Ebenen übereinander gesetzt, ohne sie miteinander zu verbinden. „Das hält durch das Eigengewicht“, so Nolte, denn immerhin wiegt der komplette Betonturm rund 1.000 Tonnen. Um im Anschluss jedoch die Stahlelemente aufsetzen zu können, sei es notwendig gewesen, rundherum Stahlseile durch 28 Löcher vertikal in den Betonturm einzuziehen.
Die beiden je 25 Meter langen Elemente des Stahlturms wurden in der vergangenen Woche aufgesetzt und von innen verschraubt. „Dazu sind die Leute per Kran von oben hineingelassen worden“, erläutert der Bauleiter. Dann folgte die Installation der Gondel und des Rotorsterns, der ebenso wie der sich in der Nabe befindliche Generator 60 Tonnen wiegt.
Aufstiegshilfe fehlt noch
Auch im Inneren des Windrads hat sich schon etwas getan. „Die Elektroschaltschränke sind drin“, sagt Nolte. „In der kommenden Woche werden die Kabel von unten nach oben gezogen.“ Und dann fehlt noch die Aufstiegshilfe, „die Mini-Variante eines Aufzugs“, erklärt er, um dem Missverständnis vorzubeugen, dass sich im Turm ein bequemer Personenaufzug befinden wird. Bisher gibt es schon eine innen liegende Leiter, die bis zur Nabe hinaufführt.
„Wenn der Kran weg ist, machen wir ringsherum noch klar Schiff“, kündigt Nolte an. Das Baustellengelände wird dann teilweise zurückgebaut. Während zur Bodelschwingher Straße hin wieder Acker entstehen soll, bleiben die Zuwegung und die jetzige Kranstellfläche jedoch erhalten. „Die brauchen wir, wenn zum Beispiel die Flügelspitzen der Rotorblätter kontrolliert werden müssen oder etwas repariert werden muss.“
Strom für 1.700 Haushalte
Damit sich die Rotoren möglichst bald gewinnbringend drehen können, müssen noch Netzanschluss, Testlauf, Abnahme und die endgültige Inbetriebnahme erfolgen. Etwa sechs Millionen Kilowattstunden Strom pro Jahr soll das neue Windrad produzieren und damit circa 1.700 Haushalte beziehungsweise 5.000 Personen versorgen.
Ab einer Windgeschwindigkeit von drei Metern pro Sekunde könne das Rad Strom erzeugen, wobei sich die Rotorblätter auch schon bei geringerem Wind drehten, erklärt Landwirt Wilhelm Kremerskothen, der sich für das Projekt mit den Stadtwerken Castrop-Rauxel zur CAS Wind GmbH & Co. KG zusammengeschlossen hat. „Bei zwölf Metern pro Sekunde ist die Volllast erreicht.“
Einweihungsfest
Während der Start des Windrads für Mitte bis Ende März geplant ist, wird es bereits am Samstag (12. März) am Vormittag ein Einweihungsfest auf dem Sportplatz am Grafweg geben. Nach wie vor ist geplant, dass sich Bürger finanziell an dem 3,5 Millionen teuren Projekt beteiligen können. Wie dies im Detail vonstatten gehen soll, dazu wollen sich die beiden Stadtwerke-Geschäftsführer Michael Werner und Volkan Karagece noch nicht äußern. „Das geben wir auf dem Fest bekannt.“
Autor:Vera Demuth aus Bochum |
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