Die „Olchis“ sind der Hit: Petra Quest liest Kindern seit drei Jahren in der Stadtbibliothek vor
Mit den „Olchis“ klappt es eigentlich immer. Wenn Petra Quest aus der Kinderbuchreihe vorliest, ist ihr die Aufmerksamkeit ihrer kleinen Zuhörer sicher. Seit rund drei Jahren engagiert sich die 53-Jährige als Vorlesepatin für Kinder in der Stadtbibliothek. Die nächste Veranstaltung ist am Samstag (10. Februar) um 11 Uhr.
Einmal im Monat liest sie Kindern im Alter von etwa fünf bis sieben Jahren in der Stadtbibliothek, Im Ort 2, lustige und spannende Geschichten vor. Sie selbst ist vor drei Jahren mit der Idee auf die Bücherei zugekommen. „Wir versuchen es mal, hieß es“, erinnert sich Petra Quest. Seitdem kommen im Durchschnitt sechs Kinder, um sich ihre Geschichten anzuhören.
Als Erzieherin in einem Bochumer Kindergarten hat sie täglich mit Kindern zu tun. Vor vier Jahren beschloss sie, auch darüber hinaus mit Kindern aktiv zu sein, und belegte an der Volkshochschule Waltrop einen Workshop für Lesepaten. „Wir haben gelernt, was es für Literatur gibt, wie man liest und bei verschiedenen Charakteren mit der Stimme arbeitet, wie man Gestik und Mimik einsetzt“, erzählt Quest. Denn da hatte sie seit ihrer Ausbildung zur Erzieherin doch einiges vergessen, gesteht die 53-Jährige.
Jeweils einige Minuten am Stück liest sie den Kindern aus einer Geschichte oder einem Buch vor. „Das kommt drauf an, wie sie reagieren. Dann frage ich: ,Seid ihr einverstanden? Sollen wir etwas anderes lesen?'“, erklärt Quest. Die Lektüre sucht sie im Allgemeinen selbst aus; manchmal stellen ihr die Bibliothekarinnen eine Neuerscheinung vor. In jedem Fall guckt sie sich alle Bücher vorher an, „damit ich weiß, was auf die Kinder zukommt“.
Bunte Mischung
Während der kostenlosen Vorlesestunde setzt sie auf eine bunte Mischung für kleinere und etwas ältere Kinder, mal etwas mit Pferden, die nach wie vor bei den Mädchen gut ankommen, mal etwas mit Piraten eher für die Jungen – und die „Olchis“ für alle.
Denn mit denen erzielt Petra Quest bei ihren Zuhörern besonderen Erfolg. „Da habe ich auch eine Handpuppe dabei, mit der ich zu den Kindern spreche. Darauf freuen sich alle und wollen sie auch mal in die Hand nehmen.“
Besonders freut sich die Vorlesepatin, wenn Kinder fragen, ob sie ebenfalls vorlesen dürfen. „Und wenn sich ein Kind noch nicht so traut, denn es ist ja erst im ersten oder zweiten Schuljahr, versuche ich, es zu motivieren“, so Quest. Denn es ist ihr wichtig, dass die Kinder Sicherheit bekommen, und vor allem, dass sie Bücher zur Hand nehmen und Freude am Lesen haben. „Das ist meine Motivation: dass das Lesen im Zeitalters des Handys erhalten bleibt.“
Autor:Vera Demuth aus Bochum |
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