„Die Deutsche“ in Newburgh

Svenja Türk und Bundestagsmitglied Frank Schwabe. Foto: Vera Demuth
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„Die Lebensweise in den USA ist sehr locker. Das bringt man mit zurück“, erzählt Svenja Türk. Die 16-jährige Castrop-Rauxelerin nahm am Parlamentarischen Patenschaftsprogramm des Deutschen Bundestages teil und verbrachte ein Jahr in Indiana. Die Patenschaft hatte MdB Frank Schwabe übernommen.

Die damals 15-jährige Schülerin des Adalbert-Stifter-Gymnasiums wurde aus der Bewerbergruppe ausgewählt, „weil sie ein Rieseninteresse an internationalen Geschichten hat, und man vielleicht davon ausgehen kann, dass sie es später beruflich nutzen kann“, so Schwabe.
Zwölf Monate lebte Svenja Türk in dem 3.000-Einwohner-Ort Newburgh bei einer Gastfamilie, die vier Töchter im Alter von 16 bis 22 Jahren hatte. „Der Ort war perfekt für ein Jahr. In einer großen Stadt hätte man sich nicht so besonders gefühlt wie dort, wo alle ,die Deutsche‘ kennen“, erzählt sie lachend. Nichtsdestotrotz genoss sie die Reisen nach Chicago, St. Louis, Florida und Disney World, die ihre Gastfamilie mit ihr machte.
Große Unterschiede zu Deutschland hat Svenja in den USA festgestellt. „Die Schule spielt eine sehr große Rolle. Dort ist man von 7 bis 15 Uhr, dann gibt es bis 18 Uhr zusätzliche Angebote, und danach muss man Hausaufgaben machen.“ Und auch die in Deutschland vorherrschende Meinung, dass der amerikanische Schulunterricht leicht sei, kann sie nicht bestätigen. „Es ist schon sehr schwierig, weil Amerikaner die Einstellung haben, immer die Besten sein zu wollen. Wenn man für eine Klausur 96 Prozent bekommt, geht es ja noch besser“, erklärt Svenja.
Mehr Offenheit habe sie in den USA gelernt, und dass man sich an alles anpassen könne. „Und Geduld. Man muss geduldig sein, gerade am Anfang, wegen der Sprache“, so die 16-Jährige.
Zurück in Castrop-Rauxel wird sie nun wieder zum Adal­bert-Stifter-Gymnasium gehen und zusammen mit ihren früheren Schulfreunden nach dem Sommer die elfte Klasse besuchen. Und sie freut sich schon darauf, wenn sie und ihre Freunde aus den USA sich gegenseitig besuchen werden. Bei Besuchen wird es aber wohl bleiben. „Denn ein Studium in den USA ist sehr teuer“, weiß Svenja.
Im August 2014 könnte wieder ein junger Castrop-Rauxeler unter der Patenschaft von Frank Schwabe in die USA reisen. Bewerbungen sind bis zum 13. September in dessen Büro (Tel. 02361/4900090) und unter www.bundestag.de (Europa und Internationales) möglich.

Autor:

Vera Demuth aus Bochum

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