Cityring-Chef beklagt "Friedhofsruhe" in der Altstadt und attackiert die Verwaltung

Uwe Wortmanns Bestandsaufnahme zur Situation der Altstadt fällt ernüchternd aus. Zudem übt der Cityring-Vorsitzende im Einladungsschreiben zur Jahreshauptversammlung (24. Juni, 19.30 Uhr, im Café Residenz) erneut scharfe Kritik an der Stadtverwaltung. „Sie erweist sich aufgrund der finanziellen und personellen Situation als unfähig, ihr Oberzentrum zu fördern und zu unterstützen“, so Wortmann.

Es gebe keine „ausreichend besetzte und handlungsfähige Wirtschaftsförderung, kein Leerstandsmanagement und keine aktiven Ansiedlungs- und Entwicklungsinitiativen mehr, die im verschärften Wettbewerb der umliegenden Zentren der Altstadt helfen.“

Überflüssige Werbesatzung
Anstatt die knappen Ressourcen für die Standortpflege zu nutzen, werde in eine „überflüssige Werbesatzung mit strangulierenden Vorschriften“ investiert.
Die Besucherfrequenz in der Altstadt sei spürbar rückläufig.
„Geschäftsaufgaben, Leerstände, eine für viele unattraktive Angebotspalette sind die Folge und verschärfen die Tendenz.“ Markt und Fußgängerzone seien zunehmend wie ausgestorben, meint Wortmann und spricht von einer „Friedhofsruhe“. Spitze sei nur noch der Gewerbesteuerhebesatz von 500 Prozent (Dortmund liege beispielsweise bei 485).

Trendwende nicht zu schaffen
Durch Spielemeile, neue Beleuchtung und Veranstaltungen habe man zwar versucht, den wachsenden Problemen entgegenzuwirken – mit rückläufigen Mitteln sei eine Trendwende jedoch nicht zu schaffen.

Marktplatz
Auch das Geschehen rund um die geplante Marktplatzumgestaltung kritisiert Wortmann. „Durch unzureichende Planungstransparenz und daraus resultierende kommunalpolitische Entscheidungsunfähigkeit ist die Sanierung des Marktes nicht mehr synchron mit den laufenden Kanalbauarbeiten.“ Er befürchte eine Dauerbaustelle von mindestens zwei Jahren.

Dass die Busspur der Lönsstraße wieder für den allgemeinen Verkehr gesperrt worden sei, erschließe sich ihm nicht.

Cityring steht vor Nagelprobe
Der Cityring selbst steht vor einer ungewissen Zukunft. Die bevorstehende Jahreshauptversammlung werde zur „Nagelprobe“, weiß Wortmann. Der Niedergang könne nur noch mit „vereinten Kräften“ gebremst werden. „All diejenigen, denen die Altstadt am Herzen liegt, sollten sich überlegen, ob nicht ein Engagement im Vorstand oder in den Projekten möglich ist.“
Uwe Wortmann selbst wird, wie vom Stadtanzeiger berichtet, seinen Vorsitz niederlegen. Auch Simone Picker- Schmidt, Gerald Baars und Steven Wels werden bei den Vorstandswahlen nicht mehr antreten.

Autor:

Nina Möhlmeier aus Castrop-Rauxel

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