CDA bei der Caritas: Diskussion über Sicherstellung der Betreuung von Senioren
Wenn es um die ärztliche Versorgung vor allem älterer Bürger geht, aber auch um das Vorhandensein von Einzelhändlern und die Anbindung an den ÖPNV, sei Henrichenburg ein Vorzeigequartier. Dies war die einhellige Meinung, als Claudia Middendorf, CDU-Landtagsabgeordnete und Kreisvorsitzende Dortmund der Christlich-Demokratischen Arbeitnehmerschaft (CDA), am Mittwoch (13. Juli) das Betreute Wohnen der Caritas besuchte.
Im Mittelpunkt des Gesprächs stand die Frage der Betreuung und der Versorgung von Senioren in Stadtteilen und wie man diese sicherstellen könnte. Aspekte wie Einzelhändler, ÖPNV und Ärzte seien bei der Quartiersentwicklung wesentliche Aspekte, betonte Middendorf.
Ein Angebot in Henrichenburg, das sich speziell an Senioren richtet, ist das Betreute Wohnen, mit dem die Caritas seit 2005 an der Lambertstraße vor Ort ist. 18 Wohnungen stehen seitdem zur Verfügung; neun weitere sind im vergangenen Jahr im Hedi-Zentrum dazugekommen. "Und nun wird seit einigen Wochen weitergebaut", sagt Caritas-Geschäftsführerin Veronika Borghorst mit Blick auf das geplante Multifunktionshaus an der Freiheitstraße.
Dort werden nicht nur weitere Wohnungen entstehen, sondern der Hauptschwerpunkt des Betreuten Wohnens soll dorthin verlagert werden. "Wir gehen auch mit unserem Büro hinüber", so Borghorst. Außerdem soll dort ein Begegnungscafé eingerichtet werden.
Lokale Allianz für Menschen mit Demenz
Zudem freute sich die Caritas-Geschäftsführerin darüber, dass der Verband die Zusage über 10.000 Euro für eine Lokale Allianz für Menschen mit Demenz erhalten habe. Über einen Zeitraum von zwei Jahren werden in Henrichenburg Hausbesuche, Angebote in den Räumen der Caritas sowie Schulungen für Angehörige finanziert.
Demografischer Wandel, Überalterung und eine wachsende Armut vor allem von älteren Frauen machten die Gesprächsteilnehmer als wichtige Themen der kommenden Jahre aus. "Wir haben viele alte Frauen mit kleiner Rente. Armut ist jetzt schon ein Thema, und in zehn, 15 Jahren wird es noch mehr der Fall sein", sagte Borghorst.
Ehrenamtliche werden schwinden
"Kirchliche Strukturen werden sich auflösen, aber den Menschen mit seinen Problemen wird es weiter geben", sprach Ulrich Hempel vom CDA Recklinghausen ein weiteres Thema an. Zudem befürchtete er, dass auch die Ehrenamtlichen schwinden werden. Dem stimmte Silvia Engemann von der Caritas zu. "Wir planen aktuell mit 250 Ehrenamtlichen, aber viele sind über 70 Jahre alt, die wenigsten unter 50. Wir müssen gucken, was wir künftig mit unseren Projekten tun können", sagte sie im Bezug auf Angebote wie das Lesecafé, die von Ehrenamtlichen gestemmt werden.
Autor:Vera Demuth aus Bochum |
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