Bürgerverein für Merklinde?
Nachdem dies zunächst nicht das vorrangige Ziel gewesen war, soll nun doch zügig versucht werden, einen Stadtteilverein in Merklinde zu gründen. Dies kristallisierte sich beim zweiten großen „Merklinder Treff“ am Mittwoch (31. August) beim SuS Merklinde heraus.
Am Freitag (16. September) um 17 Uhr soll am selben Ort ein Treffen stattfinden, um eventuell bereits einen Termin für die Gründungsversammlung zu beschließen. Gast bei dieser offenen Veranstaltung wird Marc Frese, Vorsitzender des Vereins „Mein Ickern“, sein. Er wird erläutern, wie der Stadtteilverein im Norden Castrop-Rauxels vor knapp zwei Jahren gegründet wurde und welche Aspekte zu berücksichtigen sind.
Die Anregung zur raschen Vereinsgründung kam von Karl-Heinz Hoffmann und Willi Müller, die sich mit acht weiteren Mitgliedern ihrer Arbeitsgruppe in den vergangenen Wochen mit dem Standort eines möglichen Bürgertreffs in Merklinde auseinandergesetzt hatten. „Wir wurden immer gefragt: ,Seid ihr schon jemand? Seid ihr ein Gremium?'“, erklärte Müller, dass ein Verein besser mit potentiellen Partnern verhandeln könne.
Standort für Bürgertreff
Beim Auftakttreffen im Juni war die Idee aufgekommen, den ehemaligen Rewe-Laden in der Harkortsiedlung in Eigenregie als Bürgertreff und Dorfladen umzubauen. Wie Müller den rund 30 Anwesenden nun schilderte, sei die Arbeitsgruppe im Geschäft gewesen. „Es ist sehr baufällig. Da gibt es viel zu tun“, machte er wenig Hoffnung, dass dieses Unterfangen finanzierbar ist. Eine erste Einschätzung liege in einem hohen fünfstelligen Bereich, ergänzte Bürgermeister Rajko Kravanja.
Als mögliche Alternativen für einen Bürgertreff hat die Arbeitsgruppe das ehemalige Ruhr-Lippe-Büro, das im Besitz der LEG ist, das alte Postgebäude an der Harkortstraße, einen Teil der Harkortschule, falls diese nicht mehr als Flüchtlingsunterkunft genutzt würde, und nicht zuletzt das Sparkassen-Gebäude ins Auge gefasst.
Ersatz für den Geldautomaten
Die Schließung der Sparkassen-Filiale im April und die zeitgleiche Demontage des Geldautomaten waren ein weiterer Themenschwerpunkt. Von Karl-Heinz Hoffmann und den Teilnehmern des Treffs zusammengetragene Alternativstandorte für einen Automaten lauteten unter anderem: Platz am Rewe-Laden, Sparkassen-Gebäude, Ruhr-Lippe-Büro, ehemalige Heißmangel an der Harkortstraße sowie verschiedene Orte direkt an der B235.
Von der Sparkasse Vest war Katja Düppe, Hauptstellenleiterin am Altstadtmarkt, anwesend, die zur eventuellen Nutzung des Merklinder Sparkassen-Gebäudes als Bürgertreff anmerkte, dass es marode sei. Wie sehr, konnte sie nicht sagen, wollte aber das Interesse der Bürger aufgreifen.
Was die Beratung zu und Abwicklung von Geldgeschäften in Merklinde angeht, erläuterte Düppe zum einen die Möglichkeit des Telefon-Bankings und lud dazu ein, die Filialen auf Schwerin, in der Altstadt oder in Bövinghausen zu besuchen. Zum anderen legte sie den Merklindern ans Herz, den im ersten Jahr kostenlosen Bargeld-Bringservice zu nutzen. „Machen Sie es doch mal. Probieren Sie es aus.“
An den Willen zur Beteiligung der Merklinder appellierte auch Hoffmann mit Blick auf die künftige Entwicklung des Stadtteils und die mögliche Vereinsgründung. „Ein Vorstand reicht nicht. Ein Verein lebt vom Mitmachen.“ Wenn dies gegeben sei und jeder seine Talente einbringe, halte er viele Ideen für realisierbar.
Autor:Vera Demuth aus Bochum |
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