Appell an die Hundehalter

5.039 Hunde sind in Castrop-Rauxel gemeldet. 2016 spülten ihre 4.486 Halter insgesamt rund 470.000 Euro an Hundesteuer in die Stadtkasse. Bei solch einer Geldsumme werden immer mal Stimmen laut, dass die Stadt dafür eine Gegenleistung erbringen müsste. Das sieht August Wundrok, Vorsitzender des Angel- und Gewässerschutzvereins DoCas Blinker, anders. Er bricht eine Lanze für die Stadt und nimmt die Hundebesitzer in die Pflicht.

„Die Stadt hat etwas gemacht“, meint Wundrok. So seien vor mehr als zehn Jahren auf seine eigene Anregung hin Hundekotbeutelspender installiert worden, erinnert er sich. An der Vördestraße in Rauxel, im Volkspark Ickern sowie im Stadtgarten habe es Spender gegeben. Den Erfolg der Aktion habe DoCas Blinker kontrollieren wollen, „aber wir haben nicht einen Beutel mit Hundekot gefunden“. Stattdessen seien sie zweckentfremdet worden und man habe sie zum Beispiel mit Sand gefüllt beim Angeln aus Teichen herausgefischt.
Wundrok erinnert auch daran, dass der EUV Stadtbetrieb vor einigen Jahren Hundekotbeutel verteilt habe. „Aber das bringt doch nichts“, lautet sein Urteil, wenn die Hundehalter sie nicht korrekt benutzten, denn viele Beutel würden einfach irgendwo hingeschmissen. Als die Mitglieder von DoCas Blinker kürzlich das Biotop auf dem Rennbahngelände reinigten, hätten sie wieder Beutel in den Büschen entdeckt.

Nicht auf Steuern berufen

„Als Hundehalter kann ich mich nicht darauf berufen, dass ich Steuern zahle und deswegen machen kann, was ich will“, ärgert sich Wundrok über dieses Verhalten. Er verweist auf die ordnungsbehördliche Verordnung zur öffentlichen Sicherheit und Ordnung, die vorschreibt, was erlaubt ist und was nicht. „Tierhalter haben dafür zu sorgen, dass Straßen und Anlagen durch Tiere nicht verunreinigt werden. Sie haben entstandene Verunreinigungen (insbesondere durch Tierkot) unverzüglich zu beseitigen und zu entsorgen“, heißt es da in Paragraph 7.
August Wundrok appelliert an die Eigenverantwortung der Hundebesitzer: „Sie sollten nicht fordern, sondern etwas tun.“
Seit mehr als 40 Jahren kümmert er sich um die städtischen Gewässer, ist in den Grünanlagen unterwegs und kennt die verdreckten Wiesen und Grünflächen. Mit Bedauern zieht der 80-Jährige einen Vergleich mit der Zeit, als er ein kleiner Junge war. „Früher durften wir die Wiesen nicht betreten, heute können wir es nicht.“

Autor:

Vera Demuth aus Bochum

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