Anwohner wollen "keinen Klotz im Zentrum"

Rund 40 Bürger nutzten die Gelegenheit, bei einer Informationsveranstaltung im Maximilian-Kolbe-Haus Anregungen und Bedenken wegen der Nachnutzung des Grundstücks an der Freiheitstraße vorzubringen.
  • Rund 40 Bürger nutzten die Gelegenheit, bei einer Informationsveranstaltung im Maximilian-Kolbe-Haus Anregungen und Bedenken wegen der Nachnutzung des Grundstücks an der Freiheitstraße vorzubringen.
  • hochgeladen von Nina Möhlmeier

2005 wurde das alte Schulgebäude an der Freiheitstraße in Henrichenburg abgerissen. „Es entstand eine Lücke, deren Schließung wünschenswert ist“, sagte Philipp Röhnert, Bereichsleiter Stadtplanung, am Mittwochabend (18. Juni) bei einer Bürgerinfoveranstaltung im Maximilian-Kolbe-Haus. Die Lücke soll mit einem „Multifunktionshaus“, einer Mischung aus gewerblichen Nutzungen und Wohnungen, geschlossen werden. Dass auf der Fläche etwas geschieht, wird in Henrichenburg begrüßt. Darüber, wie das Ganze umgesetzt werden soll, gibt es indes geteilte Meinungen.

Das geplante Gebäude ist überwiegend viergeschossig; im Übergang gibt es niedrigere Geschosse in Ein- und Zwei-Familienhausstruktur. Im Bereich der Freiheitstraße (ab dem ersten Obergeschoss) ist eine Überbauung des Bürgersteiges geplant, so dass dieser weiter nutzbar ist.

Die meisten der rund 40 anwesenden Bürger waren sich einig: Der Baukörper ist zu groß. „Er trifft uns an dieser Stelle völlig ins Mark. Wenn man dem Gebäude seine Wuchtigkeit nehmen würde, wäre es kein Problem“, sagte ein Anwohner des Gevelskamp und er erhielt reichlich Applaus. Und weiter: „Es geht doch darum, wie das Gebäude auf diejenigen wirkt, die dort wohnen. Der Klotz ist eine massive Geschichte. Die Viergeschossigkeit ist zu hoch.“

„Viergeschossigkeit in Henrichenburg ist im Ortskern mittlerweile prägend. Der Ortsteil hat seinen dörflichen Charakter mit den ersten viergeschossigen Gebäuden im Jahr 1972 aufgegeben“, meinte der Technische Beigeordnete Heiko Dobrindt.
Aber natürlich gelte es, auch diesen Punkt im Entscheidungsprozess sorgfältig abzuwägen. Bürger haben während der öffentlichen Auslegung des Bebauungsplans (noch bis Ende des Monats im Rathaus, Bereich Stadtplanung, einsehbar) die Chance, Bedenken und Anregungen einzubringen. Diese fließen dann in die Entscheidungsgrundlage ein, die für den Rat der Stadt vorbereitet wird.

Auf der gemischten Baufläche sind eine gewerbliche Nutzung und eine Wohnnutzung möglich. Und beides soll hier auch entstehen.„Es sind 23 Wohneinheiten zwischen 55 und 65 Quadratmetern geplant. Die Nachfrage ist groß. Wir haben weit über 100 Leute, die die Wohnungen haben wollen“, erklärte Architekt Meinolf Schnettler. Er führte für Investor Hein Send schon das Hedi-Center und das Gebäude an der Lambertstraße aus.

Was die gewerblichen Nutzungen im Erdgeschoss (über 1.000 Quadratmeter) angehe, sei „noch nichts fest“. Eine Gastronomie sei nicht vorgesehen. Ein Drogeriemarkt, der im Gespräch war, sei „nicht mehr aktuell.“ Die Ansiedlung medizinischer Dienstleister ist dagegen gut möglich. „Es gibt intensive Bemühungen des Investors, nachhaltige Nutzungen ins Gebäude zu bekommen“, so Dobrindt.

Belieferungen sollen vom Hedi-Parkplatz aus erfolgen. Die einmal vorgesehene Anlieferung über den Gevelskamp habe sich erledigt.

Hintergrund:
Um die gewünschte Entwicklung zu ermöglichen, muss der Bebauungsplan geändert werden. Bereits im letzten Jahr wurde die Einleitung des Änderungsverfahrens beschlossen.

Autor:

Nina Möhlmeier aus Castrop-Rauxel

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