Altstadtmarkt: "Irgendwann ist Feierabend"
„Zahlen, Daten, Fakten“ kamen in der Sitzung des Arbeitskreises „Altstadtmarkt“ noch einmal auf den Tisch – und auch die von CDU und FDP immer wieder eingeforderten Kosten einer Sanierung im Bestand wurden nun beziffert: 150 Euro pro Quadratmeter würde sie kosten. Bei rund 3.100 Quadratmetern (der bewirtschafteten Fläche) käme man auf eine Summe von 465.000 Euro.
Diese Kosten müsste die Stadt selbst tragen, weil die Fläche nicht zuschussfähig ist.
Ohne Gewährleistung
Ohne Gewährleistung und bei gleicher Nutzung könne so viel Geld nicht in die Hand genommen werden. „Etwas in Auftrag zu geben, wofür es keine Gewährleistung gibt, ist unverantwortlich. So einen Beschluss müsste ich wohl beanstanden“, sagte Bürgermeister Johannes Beisenherz.
EUV-Chef Michael Werner lieferte Zahlen zum Ist-Zustand des Marktplatzes. Man habe „Steine und Löcher gezählt“. 7.556 Steine fehlten. Auf der Parkplatzfläche und der Fahrspur seien 45 beziehungsweise 62 Prozent der Fugen ausgewaschen.
Multifunktionalität
Wolle man Multifunktionalität beibehalten, schließe das eine Erneuerung im Bestand aus, machte der Technische Beigeordnete Heiko Dobrindt noch einmal deutlich. Zwecks Kirmes- oder Adventszeltaufbau müsse man mit schweren Fahrzeugen auf den Marktplatz fahren können. Die Pflasterdecke im Bestand sei jedoch nicht geeignet, diese Fahrzeuge auf Dauer zu tragen.
Die Parkfläche sei über Jahrzehnte verschlissen worden, das Material „hat es hinter sich“, sagte Michael Werner. „Irgendwann ist Feierabend“, fasste Heiko Dobrindt zusammen. Zudem seien Autos und LKW heutzutage viel schwerer als in den 80er Jahren.
Rahmenbedingungen
Beim Entscheidungsprozess müssten zudem drei Rahmenbedingungen beachtet werden, merkte der Bürgermeister an. Alle wollten eine Veränderung der „Gretenkord“-Bushaltestelle (Buskap) in Sägezahnaufstellung. Dies sei mit einem Eingriff in den bestehenden Marktplatz verbunden und solle zeitnah erfolgen. „Daher muss man wissen, wie die Gesamtkonzeption aussieht.“
Ähnlich sehe es bezüglich der Fortführung der Kanalbauarbeiten aus. Zudem stelle sich die Frage, welche finanziellen Möglichkeiten die Stadt über 2014 hinaus habe. „Wir haben Bindefristen zur Abgabe von Förderanträgen“, machte Werner deutlich.
Nächste Sitzung
Der Arbeitskreis wird am 4. Juni erneut tagen. Im Vorfeld soll es eine Bürgeranhörung geben, zudem werde eine Bürgerinfoveranstaltung geplant.
Zahlen prüfen
Apropos, Informationspolitik: Ja, er fühle sich nun besser informiert, erklärte FDP-Chef Nils Bettinger auf Stadtanzeiger-Nachfrage. „Jetzt liegen Informationen vor, die mir vorher gefehlt haben, und wir haben Zahlen, die wir auf ihre Belastbarkeit prüfen können. Und davon werden wir Gebrauch machen.“
Autor:Nina Möhlmeier aus Castrop-Rauxel |
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