Alte Schätze

Bernhard Kampe mit zwei seiner alten Schätze: In der Hand hält er einen Volksempfänger. Das größere Gerät ist ein Tefifon. Foto: Thiele
  • Bernhard Kampe mit zwei seiner alten Schätze: In der Hand hält er einen Volksempfänger. Das größere Gerät ist ein Tefifon. Foto: Thiele
  • hochgeladen von Sascha Ruczinski

Nein, ein fanatischer Sammler ist Bernhard Kampe nicht. Doch sein Autohaus an der Herner Straße hat er mit allerhand alten Schätzen verschönert – darunter mit Geräten, die heute keiner mehr kennt.

Ein Grammophon mit innenliegendem Schalltrichter, ein Volksempfänger aus den 1930er Jahren, eine Truhe aus den 1950er Jahren, die ein Radio, einen Schallplattenspieler und Boxen enthält – das sind nur einige der Geräte, die Bernhard Kampe in den letzten Jahren „zugeflogen“ sind.

Es sind mittlerweile elf alte Radios – die meisten in Kombination mit einem Schallplattenspieler –, die Kampe sein Eigen nennt. Wie kommt man daran? „Ach, einfach so, wie man alte Sachen sammelt“, erzählt Kampe. Seine Sammelleidenschaft kennt durchaus Grenzen: „Ich zieh‘ mir jetzt nicht das Wohnzimmer damit zu.“ Und warum sammelt er die alten Schätze? Aus Sentimentalität vielleicht? „Oder aus persönlicher Verrücktheit“, entgegnet er schmunzelnd.

Das vielleicht spektakulärste Objekt ist ein voll funktionstüchtiges Tefifon. Diese Geräte kamen Ende der 1940er Jahre auf den Markt, meistens in Kombination mit einem anderen Gerät; Bernhard Kampes Tefifon enthält ein Radio. Das Tefifion besteht aus einem Kunststoffband, in das – vergleichbar mit einer Schallplatte – spiralförmige Rillen eingraviert sind. Wie bei einem Plattenspieler wird die Musik von einer Nadel gelesen. „Was ich toll finde“, sagt Kampe, „ist, dass so eine alte Technik noch funktioniert.“

Es sind aber nicht nur alte Radios oder das Tefifon, mit denen Kampe sein Autohaus geschmückt hat. Hier steht eine alte Waage, dort eine Zahnraduhr. Es gibt einen Miniaturherd für Kinder, der noch funktionstüchtig ist, ein altes Fahrrad, das er erst kürzlich von einem Bekannten übernommen hat, eine alte Brotmaschine. „Das sind Sachen, die sind zu schade, um sie wegzuschmeißen“, sagt Kampe. Ein schönes Statement in Zeiten unserer Wegwerfgesellschaft.

Autor:

Sascha Ruczinski aus Schwelm

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Folgen Sie diesem Profil als Erste/r

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.