ADFC plant Radtour für Flüchtlinge
Eine Radtour für Flüchtlinge, um ihnen die Stadt, die Umgebung und die Verkehrssituation auf deutschen Straßen nahezubringen, veranstaltet der ADFC Castrop-Rauxel voraussichtlich im Mai. Noch gilt das Angebot nur für Waltrop, aber ADFC-Sprecher Martin Kühl-Lukas kann sich vorstellen, auch eine entsprechende Tour für Castrop-Rauxel auszuarbeiten.
„Wir haben bereits mit Bürgermeister Johannes Beisenherz während einer Bürgersprechstunde darüber gesprochen“, so Kühl-Lukas. Zudem habe man bei einigen Parteien nachgefragt. „Die Idee sei gut, hat man uns gesagt.“ Wegen der Umsetzung des Projekts sei der ADFC an den neuen Sozialarbeiter, der sich seit dem 1. April um die Flüchtlinge in Castrop-Rauxel kümmert, verwiesen worden.
„Ein Gespräch mit ihm steht auf unserer Agenda“, sagt Kühl-Lukas. Sicherlich noch in diesem Jahr wolle man es angehen, auch in Castrop-Rauxel eine Radtour für Flüchtlinge anzubieten.
Partner für Spendenaktion gesucht
Allein könne dies der ADFC jedoch nicht stemmen, denn es gelte nicht nur, eine Tour auszuarbeiten, sondern auch eine Spendenaktion wegen der Fahrräder für die Flüchtlinge zu organisieren. „Daher denken wir an eine Zusammenarbeit etwa mit Organisationen, wie der Caritas oder der Diakonie, oder der Radstation der rebeq GmbH am Hauptbahnhof“, so der ADFC-Sprecher.
In Waltrop werden sich die ersten Flüchtlinge, die unter anderem aus Syrien, Libyen und weiteren afrikanischen Ländern stammen, voraussichtlich im Mai zusammen mit Martin Kühl-Lukas und Karlheinz Armellini vom ADFC aufs Rad schwingen. „Einer vorn, einer hinten, die Teilnehmer in der Mitte.“
Die Strecke, die der ADFC Castrop-Rauxel ausgearbeitet hat, ist circa 30 Kilometer lang. „Sie führt ein bisschen drumherum ins Grüne, aber auch durch Waltrop“, erläutert Kühl-Lukas. So sollen die Flüchtlinge nicht nur die Gelegenheit bekommen, die Stadt kennenzulernen, sondern auch, sich mit den deutschen Verkehrsverhältnissen vertraut zu machen.
Polizei informierte über Verkehrsregeln
Aus diesem Grund habe es in Waltrop bereits vorab einen Kurs mit der Polizei gegeben, in dem die Flüchtlinge einiges über die Verkehrssregeln in Deutschland gelernt hätten.
Zudem hätten die Flüchtlinge dabei erleben können, „dass Polizisten zwar Uniform tragen, aber nicht böse sind“, berichtet Kühl-Lukas im Bezug auf die Erfahrungen einiger der Flüchtlinge in ihren Heimatländern.
Im vergangenen Herbst war eine evangelische Kirchengemeinde aus Waltrop auf den ADFC Castrop-Rauxel zugekommen, „weil es dort keine Ortsgruppe gibt“. 80 gebrauchte Fahrräder sind bei einer Spendenaktion der Gemeinde zusammengekommen, die veranstaltet worden war, „damit sich die Flüchtlinge bewegen können und nicht nur auf den Öffentlichen Personennahverkehr angewiesen sind“, erklärt Kühl-Lukas.
Autor:Vera Demuth aus Bochum |
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