147 Flüchtlinge leben momentan in der Großnotunterkunft Habinghorst

Großnotunterkunft: Darüber, wann weitere Flüchtlinge nach Habinghorst kommen könnten, hat die Leitung der Unterkunft keine Informationen: „Selbst die Betreuung der Bezirksregierung vor Ort weiß es nicht.“ | Foto: Thiele
  • Großnotunterkunft: Darüber, wann weitere Flüchtlinge nach Habinghorst kommen könnten, hat die Leitung der Unterkunft keine Informationen: „Selbst die Betreuung der Bezirksregierung vor Ort weiß es nicht.“
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147 Flüchtlinge leben zurzeit in der Großnotunterkunft auf dem ehemaligen Kraftwerksgelände an der B235 in Habinghorst. Sie seien vor gut einer Woche eingetroffen, berichtet Horst Kreienkamp, der Leiter der Einrichtung. Zuvor waren, wie berichtet, die ersten 90 Flüchtlinge, die in Habinghorst einquartiert worden waren, vor Karneval wegen des drohenden Unwetters in eine Notunterkunft nach Herten verlegt worden.

Die aktuelle Gruppe setzt sich aus Angehörigen verschiedener Nationen zusammen. „Der größte Teil kommt aus Syrien“, so Kreienkamp, aber auch Menschen aus Afghanistan, Irak und Marokko seien darunter. „In der gesamten Gruppe sind etwa 40 Kinder.“ Es sei ein Säugling dabei, circa 20 Kinder zwischen drei und acht Jahren sowie etwa 20 Heranwachsende im Alter von 14 bis 18 Jahren.
Weitere Flüchtlinge seien seit der Ankunft der 147 Menschen nicht eingetroffen. Darüber, wann weitere Flüchtlinge nach Habinghorst kommen könnten, hat Kreienkamp keine Informationen. „Selbst die Betreuung der Bezirksregierung vor Ort weiß es nicht.“ Genauso hat Kreienkamp keinen Einblick, wie lange die Flüchtlinge in der Großnotunterkunft verbleiben werden. „Wir bekommen eine E-Mail, dass die Menschen in ein paar Stunden mit Bussen abgeholt werden“, erläutert er das Procedere. Dann würde man die Bewohner informieren, ihnen eventuell Lunchpakete packen und dafür sorgen, dass jeder Flüchtling beim Verlassen der Einrichtung ausgetragen wird.
Am Dienstag (23. Februar) wurden die 147 Flüchtlinge für einige Stunden zum Flughafen Münster/Osnabrück gebracht, wo sie erkennungsdienstlich erfasst wurden. Ihre Registrierung sei bereits in einer Erstaufnahme in Dortmund erfolgt, bevor sie nach Habinghorst geschickt worden seien, so Kreienkamp.

Keine weiteren Zuweisungen für die Stadt

Von der Bezirksregierung Arnsberg werden der Stadt aktuell keine weiteren Flüchtlinge zugewiesen, denn bekanntlich wird die Landeseinrichtung in Habinghorst mit 100 Prozent auf die Zuweisungsquote der Stadt angerechnet. Auch über den Jahreswechsel gab es bereits einen Zuweisungsstopp. „Im Januar und Februar haben wir vereinzelt Flüchtlinge bekommen, aber auch bei der Bezirksregierung zwischenzeitlich eine Aussetzung beantragt, da die Eröffnung der Großnotunterkunft bevorstand“, erklärt Stadtsprecherin Nicole Fulgenzi. Momentan befänden sich insgesamt etwa 1.300 Flüchtlinge in Castrop-Rauxel.
Untergebracht sind sie in den Häusern an der Harkortstraße 1 bis 4 (circa 145 Plätze), Bergstraße (30), Franzstraße (35), Vördestraße (100) und der Wartburgstraße (100) sowie in mehreren Sammelunterkünften. Dies sind die Turnhallen in Dingen (100 Plätze), Deininghausen (140) und Merklinde (100), das Jugendzentrum in Deininghausen (100) sowie die ehemalige Harkortschule (150 Plätze). Das Schulgebäude wurde seit Sommer 2015 zunächst als Notunterkunft des Landes genutzt, dient aber seit Ende Januar als Unterbringungsmöglichkeit für Flüchtlinge, die der Stadt zugewiesen werden. „Die Harkortschule ist zu zwei Dritteln belegt, die Turnhalle Dingen etwa zur Hälfte. Die Einrichtungen in Deininghausen sind voll“, so Fulgenzi.
Zudem wurden zur Unterbringung der Flüchtlinge einige Zimmer im Hotel Haus Hoffmann sowie Wohnungen im gesamten Stadtgebiet angemietet: 16 Wohnungen in Rauxel-Süd/Dorf Rauxel, 22 in Deininghausen, drei in Obercastrop, eine in Castrop sowie eine in Habinghorst.

Stadt sucht nach Wohnungen

„So lange wir Turnhallen für die Unterbringung nutzen, suchen wir Wohnungen“, macht Fulgenzi deutlich, dass noch weitere Wohnungen benötigt werden. Und zwar nicht nur für die Flüchtlinge, die noch das Prüfungsverfahren durchlaufen müssen, sondern auch für die, die bereits anerkannt sind.
Parallel zu der Wohnungssuche wird aber der Pavillon an der Janusz-Korzcak-Gesamtschule zur Flüchtlingsunterkunft umgebaut. Ursprünglich sollten die Räume im Februar bezugsfertig sein, „jetzt wird Ende März angestrebt“, so Fulgenzi. „Wenn nicht weitere Probleme auftreten“, ergänzt sie, denn die bisherige Verzögerung ist baulichen Problemen geschuldet. Im Anschluss soll bekanntlich noch die ehemalige Grundschule an der Marienburger Straße umgebaut werden, um dort ebenfalls Flüchtlinge unterbringen zu können.

Autor:

Vera Demuth aus Bochum

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