David gegen Goliath: Der Karambol-Billard Club ABC Merklinde startet in die erste Bundesliga
Dass der ABC Merklinde in dieser Saison wieder in der ersten Mehrkampf - Bundesliga mitmischen darf, kam für die Mitglieder des Vereins selbst ziemlich überraschend. Hatte man doch die vergangene Saison auf dem dritten Tabellenplatz beendet und den Aufstieg damit eigentlich knapp verpasst. Los geht es am Samstag (15. Oktober) beim TuS Kaltehardt.
„Es kam durch eine Vorstandsentscheidung der Deutschen Billard Union zustande“, erläutert Vereinssprecher Carsten Ruhm. Aus ihm unbekannten Gründen habe der bisherige Erstligist Bergisch Gladbach seine Teilnahme an der Liga zurückgezogen und Merklinde konnte nachrücken. „Oft spielen bei solchen Entscheidungen finanzielle Gründe eine Rolle“, mutmaßt Ruhm.
Finanzielle Gründe sind es auch, die dem ABC Merklinde nun eine Art Außenseiterstellung in der Liga verleihen. „ABC steht ja für Amateur Billard Club und das beherzigen wir“, betont Ruhm. „Unsere Spieler werden nicht gekauft, sondern spielen auf rein freiwilliger Basis. Große Sponsoren haben wir auch nicht.“
Wer nun allerdings glaubt, dies habe zur Folge, dass die Merklinder auf wirkliche gute und erfahrene Spieler verzichten müssen, irrt gewaltig. „Unsere Hoffnungen ruhen auf Spielern wie Uwe Klein oder dem Holländer Willem Siebeling. Sie sind diejenigen, die bei uns die Punkte holen können“, so der Vereinssprecher. Und auch mit Jan-Gert Veldhuizen habe man einen richtigen Top-Spieler am Start. Dieser ist amtierender Jugendeuropameister in den Karambol-Disziplinen Cadre 47/2 und freie Partie.
Derart starke Spieler wird man besonders am Anfang dringend brauchen, denn an den ersten Spieltagen stehen gleich die schwierigsten Gegner auf dem Programm.
Am Samstag (15. Oktober) müssen die Merklinder beim TuS Kaltehardt ihr Können unter Beweis stellen. Dieser sei laut Ruhm der drittstärkste zu erwartende Konkurrent.
Gleich darauf steht am Sonntag (16. Oktober) schon ein Heimspiel gegen den wohl stärksten deutschen Billardclub DBC Bochum an. „Die sind quasi das Bayern München des Billards. Mit einem Punkt rechnen wir da gar nicht. Wir wollen nur gut aussehen und staunen was der Gegner abliefert“, schmunzelt Ruhm. Hier wird nun auch der Merklinder Spieler Christian Pöther ungewollt zur Konkurrenz. Dieser hatte sich weiter bei den Bochumern verpflichtet, als klar schien, dass der ABC nicht aufsteigen würde.
Am dritten Spieltag (12. November) wartet dann noch der amtierende Meister Billardfreunde Weitmar auf die Merklinder. „Wenn das geschafft ist, können wir schauen, was wir machen“, bemerkt Ruhm und formuliert das Saisonziel wie folgt: „Meister werden wir sicher nicht, aber wir wollen auch nicht wieder absteigen.“
Autor:Verena Wengorz aus Castrop-Rauxel |
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