Winterdienst der Stadt: "Auch Bürger haben Pflichten"
Winterverhältnisse mit jeder Menge Eis und Schnee sorgten im letzten Jahr für das ein oder andere Chaos in Castrop-Rauxel. Für den Winterdienst des EUV hagelte es dafür von Bürgerseite jede Menge Kritik. Um für den Winter in diesem Jahr bestens vorbereitet zu sein, stockte der Stadtbetrieb Fahrzeuge und Salz auf. Zudem wirbt der EUV für mehr Verständnis in der Bevölkerung.
„In diesem Jahr haben wir unseren Fuhrpark um zwei weitere Räumfahrzeuge erweitert“, berichtet Hanna Fenner, Servicebeauftragte des Stadtbetriebes. Zudem wurden die Streusalz-Silos aufgestockt. Statt mit 600 Tonnen deckte sich der Stadtbetrieb diesmal mit 900 Tonnen Streusalz ein.
Und auch den EUV-Mitarbeitern soll der Winterdienst in diesem Jahr leichter gemacht werden. „Wir haben einen drei Schichten-Plan ausgearbeitet, damit Dauerüberstunden vermieden werden können“, erklärt Hanna Fenner.
Mit einer Info-Broschüre, die in mehreren öffentlichen Gebäuden ausliegt, möchte der Stadtbetrieb die Bevölkerung über den Winterdienst informieren. „Denn auch die Bürger haben Pflichten“, so Fenner. Unter anderem die Räumung der Bürgersteige sei Aufgabe der Anwohner. Und dabei würden nicht nur Eigentümer, sondern auch Mieter in die Pflicht genommen. „Viele Vermieter legen in den Mietverträgen fest, dass der Mieter sich um die Räumung der Gehwege kümmern muss“, erklärt die Servicebeauftragte. Habe man eine Haltestelle vor der Haustür, so müsse auch diese ordnungsgemäß von Eis und Schnee befreit werden. Einige abgelegene Straßen würden zudem ebenfalls nicht in den Aufgabenbereich des Stadtbetriebs fallen. Auch dort seien Anwohner aufgefordert, mit Schaufel, Besen und Salz selbst tätig zu werden.
Ein weiteres Thema sei die Müllabfuhr bei Eis und Schnee. „Viele Bürger haben sich im letzten Jahr beschwert, dass der Abfall nicht rechtzeitig abgefahren wurde. Dazu kann ich nur sagen, dass die Müllwagen teilweise nicht durchkamen, weil die Anwohner nicht ordnungsgemäß geräumt hatten“, berichtet Hanna Fenner.
Viele Bürger würden zudem die Bürgersteige räumen, indem sie den Schnee auf die Straßen schieben würden. „Das geht auf keinen Fall. Wir können diese Massen nicht abtransportieren. Lediglich im Innenstadt-Bereich ist das an einigen Stellen möglich“, erklärt die Expertin.
Die EUV-Mitarbeiterin wirbt zudem für ein bisschen mehr Verständnis in der Bevölkerung. Im letzten Jahr seien sie und ihre Mitarbeiter oft am Telefon auf übelste Art und Weise beschimpft worden, weil nicht überall geräumt werden konnte.
„Das war wirklich schlimm. Wir wollen kein Mitleid, aber dass Bewusstsein der Menschen schärfen. Winterverhältnisse wie die im letzten Jahr sind auch für uns keine leichte Aufgabe. Wir müssen uns auch erst einmal auf diese neuen Gegebenheiten einstellen.“
Die Prospekte über den aktuellen Winterdienst, die auch über die Pflichten der Anwohner aufklären, liegen an folgenden Stellen aus: Verbraucherzentrale, Stadtbibliothek, Rebeq, Recyclinghof, Bürgerbüro, Infothek des Rathauses, Ordnungsamt und EUV. Weitere Infos erhalten Interessenten unter der Telefonnummer 02305/96 86/666 und per Mail: Winterdienst@euv-stadtbetrieb.de.
Autor:Verena Reimann aus Oberhausen |
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