EvK Castrop-Rauxel
Viele Anregungen beim Aktionstag gegen den Schmerz
Nach mehrjähriger, corona-bedingter Zwangspause hatte das Team der Abteilung für Multimodale Schmerztherapie am Evangelischen Krankenhaus Castrop-Rauxel zum ersten Mal wieder zu einem „Aktionstag gegen den Schmerz“ eingeladen. Der Titel der Veranstaltung war Programm: Neben vielen theoretischen Informationen erhielten die Besucherinnen und Besucher auch die Chance, in Workshops aktiv Möglichkeiten für den alltagspraktischen Umgang mit chronischem Schmerz kennenzulernen.
Alle Menschen, die unter chronischen Schmerzen leiden, wären am glücklichsten, wenn man ihnen die eine Ursache benennen und diese zügig beheben könnte. Doch gerade für dieses Krankheitsbild gibt es nicht die einfache Lösung. Das machte EvK-Oberärztin Dr. Katja Sbresny gleich zu Beginn der Veranstaltung in ihrer Begrüßung deutlich. Deshalb sei es so wichtig, im Rahmen einer Multimodalen Schmerztherapie aus den Blickwinkeln unterschiedlicher Berufsgruppen gemeinsam auf die Schmerzproblematik der Betroffenen zu schauen.
Dr. Guntmar Demmer, Facharzt für Orthopädie und Neurochirurgie, veranschaulichte dies am Beispiel des Rückenschmerzes. Früher sei die OP das erste Mittel der Wahl gewesen. Inzwischen habe man erkannt, dass ein solcher Eingriff nur in 10 Prozent aller Fälle notwendig sei, wenn z.B. schwere Lähmungserscheinungen oder Mastdarm-Störungen vorliegen. Neben Übergewicht und Bewegungsmangel als mögliche Ursache lohne der Blick auf den psychischen Bereich. Diesen Zusammenhang beleuchtete Psychologe Marvin Mußmann. „Der Körper ist die Bühne der Gefühle“, brachte er es in seinem Vortrag auf den Punkt. Deshalb entstehe aus einer innerlichen Schonhaltung oftmals eine körperliche Schonhaltung, die dann wiederum Schmerzen verursacht.
Welche Chancen in diesem Zusammenhang die Multimodale Schmerztherapie eröffnet, die am EvK Castrop-Rauxel angeboten wird, darüber informierte Oberärztin Dr. Petra Nitz. Ziel ist es, durch einen umfassenden Behandlungsansatz, der neben medizinischer Therapie, spezieller Pflege, Entspannungstraining, Kunst- und Bewegungstherapie auch eine psychologische Beratung beinhalten kann, eine Verbesserung der Lebensqualität zu erreichen.
In Workshops zu Kunsttherapie, Yoga, Breath-Walk, Aromapflege, Entspannung, TENS, Biofeedback und Aktivitätskreisel konnten die Besucherinnen und Besucher des Aktionstages ausprobieren, welche Aktivität sie persönlich als wohltuend empfanden. Darüber hinaus präsentierte das Sanitätshaus Frick Hilfsmittel, die Erleichterung bei Gelenkschmerzen unterschiedlicher Körperpartien bieten. Das Netzwerk Geriatrie stellte seine Arbeit vor und die neu gegründete Selbsthilfegruppe „Spaß trotz Schmerz“ suchte den persönlichen Austausch mit Betroffenen.
Kontakt:
EvK Castrop-Rauxel
Multimodale Schmerztherapie
02305.102-2321
Autor:Ev. Krankenhausgemeinschaft aus Herne |
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