Trauercafé schließt Pforten
Nach sieben Jahren hat das Trauercafé seine Arbeit beendet. Gestern (9. Dezember) fand das letzte Treffen statt. Die Initiative Trauercafé hatte sich zu diesem Schritt entschlossen, da immer weniger Trauernde das Angebot genutzt haben.
„Die Nachfrage gibt es“, ist sich Sabine Kabzinski, Koordinatorin des Ambulanten Hospizdienstes der Caritas, sicher, „aber wir fragen uns, warum keiner kommt.“
Nach einem Hospizforum im Wichernhaus 2006 habe sich ein kleiner Kreis gegründet, erinnert sich Kabzinski an die Entstehung der Initiative Trauercafé, „denn wir dachten, es wäre wichtig, solch ein Angebot in Castrop-Rauxel zu haben“. Bis zu neun Teilnehmer kamen zu den regelmäßigen Treffen, die ab 2007 in einem separaten Raum des Cafés Residenz stattfanden. Etwa eineinhalb Jahre später musste die Gruppe dann in Räumlichkeiten am Lambertusplatz ausweichen.
„Seit diesem Umzug sind nie mehr so viele Leute gekommen“, weiß Kabzinski. Die Zahl der Besucher habe stetig abgenommen, und in diesem Jahr seien es immer nur ein oder zwei gewesen. „Sie waren dankbar, dass ihnen jemand zuhört, aber sie waren auch enttäuscht, dass niemand zum Austausch da war.“
Denn darum ging es beim Angebot des Trauercafés – dass die Besucher ins Gespräch kommen. „Dabei wurde nicht nur über den Tod geredet, sondern über die bunte Palette des Lebens“, erklärt Kabzinski. So wurden auch schon mal Tipps ausgetauscht, was zu tun ist, wenn die Heizung nicht läuft. Unterstützend standen den Trauernden pro Treffen zwei der insgesamt sieben haupt- und ehrenamtlichen Helfer beiseite.
Warum die Besucher ausblieben, konnten die Mitglieder der Initiative nicht ergründen. „Es ist schwierig, weil die Leute nicht sagen, warum sie nicht mehr kommen“, sagt Kabzinski, die weiß, dass es etwa in Herne und Recklinghausen gut besuchte Trauercafés gibt. So wie sich die Situation in Castrop-Rauxel entwickelt habe, sei es allerdings für alle unbefriedigend gewesen.
Die Zukunft der Initiative Trauercafé ist völlig offen. Im Januar oder Februar werde man sich noch einmal zusammensetzen, um endgültig zu entscheiden, ob man das Angebot in anderer Form aufrechterhalten werde, so Sabine Kabzinski.
Autor:Vera Demuth aus Bochum |
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