Starthilfe geben: Agora und Kolping Bildungswerk kooperieren bei Integrationsprojekt
Mit einem neuen Integrationsprojekt wollen die Griechische Gemeinde Agora und das Kolping-Bildungswerk Zuwanderer aus sogenannten Drittstaaten unterstützen. „Wir sind Fremdenführer und Wegbegleiter, wollen viel Information liefern und einen Integrationsprozess anstoßen, der sich dann verselbständigen kann“, fasst Christiana Braesch vom Kolping-Bildungswerk die Idee des Projektes zusammen.
Rund 3.600 Menschen, die aktuell in Castrop-Rauxel leben, stammen aus Ländern außerhalb der Europäischen Union – ungefähr die Hälfte davon sind türkischer Herkunft, weiß Agora-Chef Thorsten Schnelle. An etwa 80 dieser sogenannten Drittstaatsangehörigen und deren Familien soll sich das neue Integrationsprojekt richten. Es gehe darum, ihnen mit verschiedenen Bildungsangeboten einen ersten Weg durch die deutsche Kulturlandschaft zu ebnen und sie für ein dauerhaftes Leben in Deutschland fit zu machen.
Angesprochen sind deshalb in erster Linie Eltern, die ihre Erfahrungen weitergeben können – grundsätzlich aber Menschen aller Altersstufen (sofern sie noch keine deutsche Staatsbürgerschaft besitzen). „Wir versuchen auf jeden Fall, auch eine Verbindung zur Lebenshilfe herzustellen“, betont Christiana Braesch. „Wir wollen also auch Personen ansprechen, die körperlich eingeschränkt sind und deshalb nicht an Kulturveranstaltungen und sozialen Veranstaltungen teilnehmen können.“
Starten wird das Projekt, das aus Mitteln des Europäischen Integrationsfonds finanziert wird, mit einem „Müttercafé“ im August. Der genaue Termin steht noch nicht fest. Für die festgesetzte Dauer von drei Jahren sind dann jeweils zwei bis drei Veranstaltungen pro Monat geplant, die im Agora Kulturzentrum, in Kindergärten, Schulen und anderen Einrichtungen stattfinden sollen. Die Teilnahme an allen Veranstaltungen (Bildungs-, Kultur- und Freizeitangebote) ist kostenfrei.
Damit sich das Projekt entsprechend verselbständigen kann, sei auch die Ausbildung mehrsprachiger sogenannter „Elternbegleiter“ geplant, erklärt Christiana Braesch. Diese sollen aus dem Kreis der Teilnehmer ausgewählt und speziell geschult werden – was eine wertvolle Investition in die Zukunft sein könnte: „Vielleicht werden sie mit diesen Schulungen auch beruflich etwas anfangen können oder sich später ehrenamtlich einbringen“, hofft Braesch.
Autor:Verena Wengorz aus Castrop-Rauxel |
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