Schwimmen lernen: Je früher, desto besser
Zahlen, die beunruhigen: 59 Prozent der Zehnjährigen können nicht gut schwimmen. Das ergab eine aktuelle Forsa-Studie im Auftrag der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG). In Castrop-Rauxel schätzt Christian Emmerich, Vorsitzender der DLRG, die Lage etwas besser ein.
Laut Forsa-Studie haben 77 Prozent der Grundschüler das „Seepferdchen“, was aber nicht ausreiche, um ein sicherer Schwimmer zu sein. Dazu Achim Haag, Vizepräsident der DLRG: "Als sicherer Schwimmer kann nur gelten, wer die Disziplinen des Jugendschwimmabzeichens in Bronze sicher beherrscht." Dazu zählt u.a. die Fähigkeit, 200 Meter in 15 Minuten schwimmen zu können. Nur 40 Prozent der Sechs- bis Zehnjährigen seien dazu in der Lage.
Die Gründe für die drohende Entwicklung hin zum Nichtschwimmerland sieht die DLRG unter anderem darin, dass immer mehr Bäder dicht machen. „Wer Bäder schließt, um Kosten zu senken, handelt fahrlässig und verantwortungslos“, sagt Achim Haag. Erschwerend käme hinzu, dass die Schwimmausbildung in der Grundschule offenbar aus der Mode käme. Waren es bei den über 60-Jährigen noch 56 Prozent, die dort das Schwimmen erlernten, sank die Zahl bei den 14- bis 29-Jährigen auf 36 Prozent. „Mittlerweile haben rund 25 Prozent der Grundschulen keinen Zugang zu einem Bad“, beschreibt Haag die Situation.
Der Stadtanzeiger wollte wissen, wie die hiesige DLRG die Situation vor Ort einschätzt. "Wir sind in der glücklichen Lage, sowohl ein Hallenbad als auch ein Freibad zu haben. Dafür muss man die Stadt loben", sagt Christian Emmerich, Vorsitzender der DLRG-Kreisgruppe Castrop-Rauxel. Er denkt, dass hier ca. 40 Prozent der Kinder die notwendigen Schwimmfähigkeiten nicht haben. "Je früher man mit dem Schwimm-unterricht anfängt, desto besser", betont er. Die Kleinsten können beim Eltern- und Kindschwimmen das Element Wasser kennen lernen. Es findet donnerstags im Lehrschwimmbecken an der Uferstraße statt.
Autor:Claudia Prawitt aus Lünen |
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